Bestimmt seid ihr schon mal über den Satz "Bielefeld gibt's doch gar nicht" gestolpert, vor allem, weil die sogenannte Bielefeld-Verschwörung jüngst einiges an Medienaufmerksamkeit erhalten hat. Gegenstand dieser Verschwörungstheorie ist, dass die in Nordrhein-Westfalen liegende Stadt Bielefeld nicht existent ist und jeglicher Hinweis darauf, dass die Stadt tatsächlich existieren würde, Teil einer großen Marketingstrategie ist, um zu verschleiern, was sich tatsächlich an dieser Stelle befindet. Hinter der Verschwörung stünden wahlweise die Regierung oder Geheimdienste, wie die CIA oder der Mossard. Auch Vermutungen, dass es sich bei Bielefeld um eine zweite Area 51 handeln würde und sich dort das ein oder andere grüne Marsmännchen tummelt, treffen auf Zustimmung. Ebenfalls im Gespräch ist, dass sich an dieser Stelle der geheime Eingang nach Atlantis befinden soll.

Um die Täuschung, dass dort tatsächlich eine echte Stadt existieren würde, perfekt zu machen, gäbe es gestellte Bilder, falsche Zeiten und Haltestellen für Busse und Züge und Autos mit dem BI Kennzeichen würden zur Tarnung auf den Straßen fahren.

Aber was ist denn nun an der ganzen Sache dran? Bielefeld - eine ganz normale Stadt oder tatsächlich Schauplatz des Übernatürlichen? Wenn Sie geglaubt haben, dass hinter der ganzen Geschichte tatsächlich mehr steckt, dann muss ich sie enttäuschen. Die Verschwörungen um Bielefeld sind frei erfunden. (Gut, damit hätten wir unseren X-Faktor Ausflug und jetzt zu den tatsächlichen Fakten)

Das Ganze nahm 1993 seinen Anfang, als auf einer Studentenparty einem gewissen Achim Held der Satz "Das gibt's doch gar nicht" herausrutschte, als es um besagte Stadt ging. Daraus entwickelte sich zunächst in kleinem Kreis eine Art Running Gag, der sich aber schnell verbreitete und durch den Umstand, dass die Autobahnabfahrten in Richtung Bielefeld zeitweise gesperrt waren, noch befeuert wurde. Darin spielte besagter Achim Held eine große Rolle, der in einem Forum einen Beitrag über die zweifelhafte Existenz der Stadt verfasste.

Die Stadt selbst geht mit dem Thema recht humorvoll um. Zum 800. Jubiläum standen die Feierlichkeiten unter dem Motto "800 Jahre Bielefeld - Das gibt's doch gar nicht!". Warum das Ganze jetzt in der letzten Zeit doch etwas mehr Aufmerksamkeit erhalten hat, liegt an dem Wettbewerb, den die Stadt zum 25. Jubiläum der Bielefeld-Verschwörung ausgeschrieben und mit einem Preisgeld von einer Million Euro dotiert hat. Aufgabe war es, einen unwiderlegbaren Beweis zu erbringen, dass es Bielefeld tatsächlich nicht gibt. Rund 2.000 Menschen haben an dem Wettbewerb teilgenommen, mehrere hundert Einsendungen kamen sogar aus dem Ausland, aber handfeste Beweise für die Nichtexistenz der Stadt konnte keiner liefern.

Ist ja auch logisch - wie sollte man denn auch eine Million Euro in einer Stadt anholen können, die überhaupt nicht existiert, nicht wahr? Oder ist dieser Wettbewerb am Ende auch nur ein ganz großer Trick, um die Nicht-Existenz der Stadt weiter zu verschleiern? Was meint ihr?