Meine Zukunft als Kauffrau für Bürokommunikation
Das Durchschnittsalter auf Virtual Popstar steigt und steigt. Damit ist es unweigerlich das immer mehr von uns ihren Schulabschluss erreichen und sich umsehen müssen, was sie denn nach der Schule machen und werden wollen. Hierbei sind vielfältige Möglichkeiten vorhanden. Ein Jahr im Ausland, ein FSJ, eine Ausbildung oder ein Studium. In der Reihe "Meine Zukunft als..." werdet ihr nun ein wenig mehr über die Zukunft und die Pläne einiger anderer VP User kennen lernen.
Im zwölften Teil der
Ausgabe geht es um die Ausbildung
zur Kauffrau für Bürokommunikation.
Als Partnerin für dieses Interview
hat sich Shutterfly bereit erklärt!
Willkommen und vielen Dank für deine Bereitschaft dieses Interview mit mir zu führen! Wärst du so lieb und würdest dich erst einmal vorstellen?
Hallo zusammen, ich heiße Susanne, bin hier aber als Shutterfly bekannt und mit meinen 31 Jahren eine der Älteren hier.
Magst du uns einmal erzählen warum du dich für diese Ausbildung entschieden hast?
Eigentlich habe ich mich gar nicht für diese Ausbildung bzw. speziell für eine Ausbildung in der Touristik-Branche entschieden. Ich wusste nur immer das ich gerne einen Büro-Job machen würde. Zu dieser Ausbildungsstelle bin ich mehr durch Zufall gekommen. Ich habe viele Bewerbungen in unterschiedliche Berufe geschrieben, da war Rechtsanwaltsfachangestellte, Arzthelferin, etc. alles dabei. Ich habe aber immer nur Absagen bekommen. Meine Mutter arbeitet als Reinigungskraft in dieser Firma und hat halt erzählt das ich noch keine Lehrstelle habe. Dann wurde ihr gesagt sie soll mal eine Bewerbung von mir mitbringen, der Chef würde noch Azubis einstellen. Ja, so bin ich meinem Lehrbetrieb gelandet.
Wow, das ist dann doch wirklich ein glücklicher Zufall gewesen, das du so dann noch eine Stelle bekommen hast! Magst du uns ein wenig über den Ablauf der Ausbildung erzählen? Wie lange dauert sie? Was wird so beigebracht?
Die Ausbildung hat 3 Jahre gedauert. Angefangen haben alle Azubis im Call-Center, um das richtige telefonieren zu lernen und wie man am Telefon mit den Kunden umgeht. Das war der Punkt, der mit am wenigsten gefallen hat, jeden Tag mindestens 6 Stunden nur Telefonieren war etwas das ich anfangs nicht konnte und mir auch keinen Spaß gemacht hat. Da hätte ich am liebsten die ganze Ausbildung hingeworfen. Aber Lehrjahre sind keine Herrenjahre, Augen zu und durch. Danach bin ich so alle Abteilungen der Firma durchgewandert, die Abteilung für Busreisen, die Kreuzfahrtabteilung, die Abteilung für die Produkterstellung, das Marketing und im dritten Jahr dann schließlich auch die Buchhaltung. Nach drei Jahren wurde ich nach der Abschlussprüfung dann übernommen und bin erst mal in der Abteilung für Busreisen hängen geblieben.
Welche Abteilung hat dir denn am meisten Spaß gemacht und worin unterscheiden sich diese am meisten?
Am spannendsten fand ich tatsächlich Busreisen. Man spricht mit einem Kunden über eine Italienreise, dann organisiert man Ausflüge in Deutschland, dann plant man was in Polen - es war mega abwechslungsreich und man hat auch viel über Deutschland, die Länder und die Sehenswürdigkeiten dort gelernt. Buchhaltung fand ich eher langweilig und fürs Marketing war ich zu unbegabt/unkreativ um da Kataloge zu gestalten. Kreuzfahrten sind auch spannend, aber halt immer das gleiche. Die Reisen sind immer gleich und du organisierts an Ausflügen jede Woche in jeder Stadt das gleiche.
Das klingt ja wirklich interessant mit den Busreisen, dann ist es ja schön wenn du dort auch hängen bleiben konntest! Ich verstehe das doch richtig, das du nach wie vor in der Abteilung arbeitest?
Nein, ich bin seit ca. 6 Jahren in der Kreuzfahrtabteilung. Mittlerweile weiß ich die Routine zu schätzen, da der Ablauf und die Organisation pro Reise immer der gleiche ist, mittlerweile ich aber die komplette Ausflugslogistik für drei Schiffe machen muss und so froh um die Routine bin.
Hach ja, schwer eine gute Mischung aus Routine und Abwechslung zu finden, die einen zufrieden stellt. Magst du dich noch einmal für uns zurück an dein Ausbildungsgehalt erinnern, wie das so ausfiel?
Das erste Jahr war ein soganntes EQJ - ein Einstiegsqualifizierunsjahr. Das ging komplett vom Arbeitsamt aus und ich habe genau 192,- € bekommen. Danach bin ich ins 2. Lehrjahr eingestiegen und ich habe ca. 500 € netto verdient. Sowas wie Mindestlohn gab es da noch nicht, das ist immerhin schon 12 Jahre her.
Huh, also definitiv keine Ausbildung bei der man schon das große Geld scheffelt! Hast du denn Informationen, beispielsweise von Auszubildenden in deinem Betrieb ob sich das geändert hat, bzw. wie viel es jetzt so in der Ausbildung gibt?
Das weiß ich leider nicht, ich denke aber seit Einführung des Mindestlohns hat sich das auch für die Azubis geändert. Fragen kann/darf ich nicht, in unseren Arbeitsverträgen steht das über das Thema Stillschweigen zu herrschen hat. Das kann ich gut verstehen. Im Internet finde ich angaben von 700 - 950€ Brutto im ersten Lehrjahr, die Situation scheint sich also geändert zu haben, einen aber dennoch nicht mit Reichtum zu überschütten.
Wie sieht das mit dem Gehalt wenn nach der abgeschlossenen Ausbildung, also in deinem Fall so ungefähr aus?
Auf jeden Fall besser aber eine Summe darf ich dir nicht nennen aber beim Bruttolohn steht schon die 2 vorne dran Huh, na das klingt ja gar nicht so schlecht zum leben!
Wie sieht es denn bei dir zu dem Kontakt mit den Auszubildenen aus? Betreust du zeitweise auch welche, oder fällt das nicht mit in deinen Arbeitsbereich?
Bei uns ist das so, das unsere Azubis immer einer Abteilung zugeordnet sind. Somit hatte im letzten Jahr auch ich eine Auszubildende für die ich zuständig war. Also ich habe sie angelernt und ihr alles gezeigt und erklärt, das sie möglichst schnell in der Lage war mir unter der Saison im hektischen Betrieb zu helfen. Jeder neue Azubi bekommt - wenn er zu mir kommt - zuerst einen Fragebogen mit lauter Fragen zu unserem Produkten. Die Antworten finden sich alle in unserem Katalog, aber so erreiche ich das sich ein kompletter Neuling am ersten Tag der Ausbildung schon einmal mit unseren Reisen beschäftigt und nicht gleich komplett überfordert wird. Aber in diesem Jahr war wegen Corona alles anders.
Na das klingt ja wirklich gut strukturiert! Wie lief es denn während Corona bei euch ab? Azubis auf dem Home Office oder gar keine?
Wir machen kein Homeoffice. Wir sind seit Ende März in Kurzarbeit, stellen aber abwechselnd eine Besetzung im Büro sicher. Da die Azubis nicht kurzarbeiten dürfen sind die gesamt 5 Azubis immer da und immer noch abwechselnd stundenweise Vollzeitkräfte dazu. In diesem September haben wir wegen Corona keine neuen Lehrlinge eingestellt, unsere sind alle bereits im 2. oder 3. Jahr und kennen sich aus.
Das kann ich aber auch gut verstehen, da bleibt einem in der Situation ja auch nichts anderes übrig... Hast du noch ein abschließendes Wort an die Leser?
Ich denke ich bin ein gutes Beispiel dafür das es sich lohnt auch eine Ausbildung, die einem am Anfang gar keinen Spaß macht und man kurz davor ist abzubrechen, bis zum Ende durchzuziehen. So habe ich jetzt meinen Traumjob gefunden, auch Bürojobs können Spaß machen und abwechslungsreich sein. Ich hoffe, ihr konntet vielleicht den ein oder anderen Tipp für euch und euer Leben aus diesem Interview ziehen.
Lasst uns beiden gerne einen Kommentar da, wie euch das Interview gefallen hat, welche weiteren Fragen euch nun noch auf der Seele brennen und welche weiteren Themen euch interessieren würden!