Orthorexia Nervosa (durch
Anonym)
Hallo zusammen,
heute möchte ich euch über ein Thema informieren, auf welches ich spontan gestoßen bin. Eigentlich wollte ich mich nur über die Thematik "Essstörungen" informieren, doch wie das Schicksal es wollte bin ich auf das Thema gestoßen, über das ich euch jetzt informieren möchte.
Hin und wieder machen wir uns Gedanken über unser Gewicht. Erhalten wir alle notwendigen Nährstoffe, die unser Körper braucht? Könnten wir nicht vielleicht gesünder leben? Natürlich versucht man auch gesünder zu leben doch bei einigen sind es nur zukünftige Vorsätze, bei anderen eine gesunde Art durchs Leben zu gehen und bei wieder anderen eine Essstörung, die zum Tod durch Mangelernährung führen kann.
Seit einigen Jahren ist die extreme Sorge um die perfekte Ernährung als Orthorexia Nervosa, oder auch Orthorexie, bekannt. Hierbei haben betroffene Menschen ein nahezu krankhaft ausgeprägtes Verlangen danach sich möglichst gesund zu ernähren. So krankhaft, dass sie tatsächlich alles machen, was sie über gesunde Ernährung lesen.
Keine Süßigkeiten, kein Fast Food, kein Schlemmern. Nach 18 Uhr darf man nichts mehr essen! Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel! Viel bewegen! Solche und andere Regeln stehen für Orthorektiker an der Tagesordnung. Sie halten sich kleinlich genau daran. Wenn man später von der Arbeit heim kommt und kaum was gegessen hat, dann ging man eben hungrig ins Bett.
Orthorektiker wollen nicht abnehmen, sondern nur gesund bleiben. Die Angst sich ungesund zu ernähren oder gar krank zu werden ist so groß, dass sie ein Speiseplan, statt ein Leben haben. Dass das auch ungesund sein kann, ist Ihnen nicht bewusst.
Das Zwanghafte an Orthorexie ist, dass man immer mehr Lebensmittel weglässt und eine Mahlzeit nie "gesund" genug sein kann. Sie erarbeiten schon Tage im Voraus eigene Speisepläne aus, die exakt an ihre Vorschriften festhalten.
Selbst die noch so kleinsten Verstöße gegen den Speiseplan würden tiefe Scham und irrationale Ängste in einen ausrufen. In der Regel wird ein Verstoß mit strikteren Essens regeln bestraft.
"Viele Orthorektiker befolgen neue Ernährungsregeln so streng, dass von deren gesunden Kern nichts mehr übrig bleibt."
Sich an so einen Lebensstil zu halten erfordert eine sehr starke Willenskraft und ein sehr großes Durchhaltevermögen. Es erfordert viel Zeit die Pläne zu schreiben und doppelt so viel Zeit und Beherrschung sich auch daran zu halten. Dadurch leidet ihre Arbeit und Alltagsaktivitäten enorm. Im Kopf herrscht nur noch der Gedanke um gesundes Essen.
Erstmals entdeckt wurde die Krankheit 1997 von einem kalifornischen Arzt namens Steve Bratmann. Er selbst litt auch an der Krankheit und aß einige Zeit lang nur selbst angebautes und frisch geerntetes Gemüse und Obst. Wegen seinen oberflächlichen Beobachtungen aus der Praxis und weil er keine wiederholbaren Studiengänge vorführen konnte, fehlte jedoch die wissenschaftliche Anerkennung der Krankheit.
Somit ist Orthorexia Nervosa eine nicht offiziell anerkannte Krankheit. Daher fehlen auch Zahlen. Man weiß weder wie viele betroffen sind noch wo.
Hilfe suchen die Betroffenen nur selten oder dann, wenn ihr Alltag darunter massiv leidet und eingeschränkt ist. Viele erkennen ihre Krankheit auch einfach nicht, da sie noch nie von so etwas gehört haben.
Ist ja auch verständlich. Magersucht kennen auch viele Menschen und wissen was es ist, es wird in der Schule besprochen, im Internet diskutiert. Da Orthorexia Nervosa keine offiziell anerkannte Krankheit ist, ist sie auch sehr unbekannt. Trotz allem gibt es diese Krankheit und ist gefährlich für die Betroffenen.
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