Hi!
Heute geht es um ein Thema das ich persönlich ziemlich interessant finde. Es geht mehr oder weniger um Intelligenz und Hochbegabung. Oft hört/sagt man Sachen wie „so dumm“ oder „voll schlau“. Aber wann ist man eigentlich dumm und wann ist man schlau?
Im Kindergarten spielt dieses Thema für uns im Regelfall noch keine wirkliche Rolle. Wir werden höchstens von unseren Eltern/Verwandten gelobt oder auch geschimpft. Das ändert sich allerdings schnell beim Schuleintritt. Unser Bild von Intelligenz wird also direkt zu Beginn von der Schule geprägt. Ich habe gute Noten, also bin ich schlau. Du hast schlechte Noten, also bist du dumm. Und dieses Bild bleibt bei neun Jahren Schulpflicht auch ziemlich lang in unseren Köpfen.
Natürlich verstehen die meisten mit der Zeit (leider nicht alle), dass Schulnoten nicht automatisch etwas über unsere Intelligenz aussagen. Der Begriff „Intelligenz“ umfasst nämlich unser gesamtes Wissen und unsere gesamte Denkfähigkeit, die Schule fordert aber nicht alles davon. Sie fordert überwiegend (natürlich nicht ausschließlich) das Kurz- und Langzeitgedächtnis.
Wer sich damit leicht tut, lernt mal schnell ein paar Minuten vor dem nächsten Vokabel-Test und muss keine Angst vor einer schlechten Note haben. Schüler deren Stärken in anderen Bereichen liegen (wie zum Beispiel logischem Denken), werden sich dabei trotz Anstrengung schwer tun (und stattdessen wohl eher unser Schulsystem hinterfragen: „Brauche ich das später?“, „Was davon weiß ich überhaupt noch in ein paar Jahren?“).
Ähnliches gilt für IQ-Tests. Man kann Wissen nur in Teilbereichen testen und selbst dann sind die Ergebnisse nicht nur vom Wissensstand, sondern auch von der physischen und psychischen Verfassung der „Testperson“ abhängig. Der IQ ergibt sich dann aus dem Durchschnitt der Ergebnisse aus den einzelnen Teilbereichen. Es gibt verschiedene IQ-Tests, aber bei den regulären Tests wird unter anderem das Kurzzeitgedächtnis, logisches Denken sowie Allgemeinwissen geprüft. Der Durchschnittliche Wert liegt bei 112 bis 115. Was darüber liegt gilt als überdurchschnittlich und ab einem IQ von 130 spricht man von einer Hochbegabung.
Bei einigen Kindern bleibt eine Hochbegabung unentdeckt und wird deshalb nicht gefördert. In unserer Gesellschaft und insbesondere bei Lehrern, Schülern und Eltern besteht das Vorurteil, dass hochbegabte Kinder immer außergewöhnliche Leistungen in der Schule zeigen. Und bei vielen trifft das auch zu. Eine große Anzahl dieser Kinder entspricht aber gar nicht dieser Vorstellung. Diese Kinder sind anscheinend überhaupt nicht an Kindergarten oder Schule interessiert, haben schlechte Noten und verfügen häufig kaum über soziale Kontakte. Das kann daher kommen, weil sie sich nicht mit den anderen Kindern auf einer Wellenlänge fühlen, oder weil die anderen Kinder sie als „komisch“ und „anders“ empfinden und deshalb ausgrenzen.
Außerdem treten solche Hochbegabungen überwiegend nur in oben bereits genannten, einzelnen Teilbereichen auf. Das heißt man kann eine sprachliche Hochbegabung haben und gleichzeitig eine Matheschwäche.
Manche betroffenen Kinder verbergen ihre besonderen Begabungen, weil sie wegen langer Erfahrungen Angst vor Nachteilen haben. Sie haben das Gefühl, von Niemandem verstanden zu werden und befürchten - bewusst oder unbewusst -sozialen Druck von Eltern, Verwandten, Gleichaltrigen, Erziehern und Lehrern und wollen diesen vermeiden.
Falls es euch interessiert (und irgendjemand überhaupt bis hier liest), sind hier ein paar Merkmale die bei Kindern auf eine Hochbegabung hinweisen können (also nicht zwingend müssen). Vielleicht entdeckt ihr ja die ein oder andere Eigenschaft, die euch von eurer Kindheit bekannt vorkommt: