Die Berliner Mauer - am 9. November 2019 jährt sich der Mauerfall zum 30. Mal. Doch wie kam es dazu? Wer steckte dahinter? Was sind zentrale Ereignisse dieses Monuments? Und welche Bedeutung hat die Mauer heute noch? In diesem Newsbeitrag widme ich mich wohl der umstrittensten Mauer, die nach wie vor als „das“ Symbol des Kalten Krieges steht. 

„Nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 sagte Willy Brandt: „Jetzt wird nichts mehr, wie es einmal war.“ Im Rückblick erscheint tatsächlich 1989 – nach 1917/18 und 1945 – als eine der großen Zäsuren des 20. Jahrhunderts, nicht nur für Deutschland und Europa, sondern für die internationalen Beziehungen insgesamt.“ (Claus Duisberg)

SED, DDR, Grenzregime und die Berliner Mauer – Begriffe & Zusammenhang

Die Begriffe DDR, Grenzregime und Berliner Mauer sind ohne einander wohl kaum denkbar, denn sie spielen alle – vor allem gemeinsam - eine zentrale Rolle im Verlauf der DDR-Zeit und symbolisieren die Macht der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die SED kommt nach dem zweiten Weltkrieg und sowjetischer Besatzung an die Macht in der DDR und teilen mit dem Bau der Berliner Mauer Berlin in West und Ost. Hauptaugenmerk liegt die SED auf die Machtsicherung. Soziale Veränderungen (wie beispielsweise Zwangsaussiedlungen) und schwere Anpassungen sind die Folge. Das Konzept des „Sozialismus“ wird ohne Zustimmung bzw. gegen den Willen der Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern durchgesetzt. Es entwickelt sich eine Diktatur, welche auf Mitsprache der Bürgerinnen und Bürger verzichtet, die Rechte und persönliche Freiheit ebendieser einschränkt und bei Zuwiderhandeln diktatorische Strafen vollzieht.

Exemplarisch: Die Bernauer Straße

Unter anderem die Bernauer Straße ist ein zentraler Ort im Verlauf der Mauergeschichte. Beginn und Dauer, sowie das Ende der Berliner Mauer sind gleichermaßen mit der Bernauer Straße verbunden. Beim Mauerbau und Beginn der Mauer ereignen sich 1961 und später einige Fluchten, die mediale und vor allem internationale Aufmerksamkeit bekommen haben, wie beispielsweise die Tunnelfluchten, Sprünge aus den Fenstern der Grenzhäuser und dem Sprung des Grenzsoldaten Conrad Schumann über den ersten Stacheldrahtverhau. Hier werden mehr als 2000 Menschen vertrieben, deren Häuser abgerissen, Gräber geräumt und auch folgenschwere Ereignisse – in der Nacht zum 11.11.1989 wird dort erstmals die Mauer geöffnet und am 13. Juni 1990 beginnt in der Bernauer Straße der Abriss der Mauer - haben in der Bernauer Straße das Ende der Berliner Mauer eingeleitet.

Der Fall der Versöhnungskirche

Charakteristisch und später als Wendepunkt gilt die Versöhnungskirche; galt sie ja für viele Bürgerinnen und Bürger als Hoffnungssymbol. Sie wird 1961 eingemauert und ist zunächst weiterhin vom Westen aus zugänglich, dient später als Beobachtungspunkt und wird seit Mitte der 1960er Jahre von allen Seiten aus von Grenzsperren umgeben. 1987 werden die Grenzstreifen – Sperranlagen und die Kirche – bereinigt. Die SED „bereinigt“ den Symbolgehalt der Kirche. Am 21. Januar 1985 wird das Kirchenschiff, am 28. Januar der Turm gesprengt.

Das Ende der Mauer

Letzten Endes können die Grenztruppen die DDR nicht retten, die Mauer fällt ohne, dass zuvor ein Schuss abgegeben wird.  Seit nunmehr zehn Jahren hat sich ein Konsens entwickelt, dass die Berliner Mauer zweifellos ein Symbol des Kalten Krieges und Überreste der Mauer als Gedenkstätte genutzt werden sollen. Dies hat sich nur durch lang anhaltendende Kontroversen dahin entwickelt.

Es lässt sich sagen, dass die Berliner Mauer als Symbol der Macht der SED/DDR steht und der Fall ebendieser eine der großen Einschnitte des 20. Jahrhundert ist. Soziale Veränderungen, schwerwiegende Anpassungen und die Entwicklung einer Diktatur, die auf das Mitspracherecht ihrer Bürgerinnen und Bürger zur Gänze verzichtet, deren Rechte massiv einschränkt und zu autoritären Bestrafungen greift, sind nur einige der Veränderungen, die sich durch den Bau der Mauer und der Macht der SED entwickelt haben. 

Nun aber zu euch: Was sagt ihr zu dem Ganzen? Wärt ihr - falls ihr in Berlin lebt - im Osten oder Westen gewesen? Habt ihr euch vielleicht mit der Schule schon Überreste der Mauer angesehen? Schreibt es doch in die Kommentare!