Das Durchschnittsalter auf Virtual Popstar steigt und steigt. Damit ist es unweigerlich das immer mehr von uns ihren Schulabschluss erreichen und sich umsehen müssen, was sie denn nach der Schule machen und werden wollen. Hierbei sind vielfältige Möglichkeiten vorhanden. Ein Jahr im Ausland, ein FSJ, eine Ausbildung oder ein Studium. In der Reihe "Meine Zukunft als..." werdet ihr nun ein wenig mehr über die Zukunft und die Pläne einiger anderer VP User kennen lernen. Im vierzehnten Teil der Ausgabe geht es um die Zukunft als Architektin. Als Partnerin für dieses Interview hat sich Blaugrau bereit erklärt!
Willkommen und vielen Dank für deine Bereitschaft dieses Interview mit mir zu führen! Wärst du so lieb und würdest dich erst einmal vorstellen?
Hallo! Freut mich, dass ich helfen kann ! (: Also, ich heiße Julia, ich bin nun 19 Jahre alt und fange nächste Woche mit meinem 3. Semester an meiner technischen Universität an - online natürlich. Magst du uns einmal erzählen wieso du dich für diesen Studiengang entschieden hast? Nun, also anfangs war Architektur nicht meine Erstwahl. Ich habe mit mir etwas gehadert, da ich unter anderem Soziologie und Publizistik super Spannend fand. Da ich aber schon von Anfang an der typische kreative Kopf war, der schon von klein auf immer irgendwie aufgefallen ist, wollte ich unbedingt auch etwas im künstlerisch-kreativem Bereich machen. Das typische Kunststudium wollte ich aber nicht wählen, weil es für mich (genauso wie für viele Andere, bzw viele, die mir das auch so gesagt hatten) keine wirkliche finanzielle Stabilität und Zukunft geboten hat. Somit war das die nahe liegenste Option: Die perfekte Fusion aus kreativem Arbeiten und einer guten Bezahlung (so die Vorstellung von mir als Ersti ohne Ahnung xd). Ich habe mich dann auch sehr mit meiner Uni und vor allem dem Architektur Programm beschäftigt und war daraufhin sehr begeistert: Module wie Zeichnen oder Plasten, aber auch das Fach Entwerfen standen auf dem Stundenplan. Als ich dann noch gesehen habe, dass wir spezielle Atelier-Zeiten habe stand für mich fest, dass wenn ich genommen werde, ich mich auch sicher dafür entscheiden werde - und so ist auch schon über 1 Jahr vergangen und ich bin sehr glücklich über meine Wahl.
Magst du mir einmal erklären was "Plasten" bedeutet?
Es gibt ein Modul, welches sich aus 3 Fächern quasi zusammensetzt: Wie erwähnt Zeichnen, dann Darstellende Geometrie und Plasten. Dieses zusammengesetzte Modul hat man nur im ersten Studienjahr, da es noch eine eher spielerische Herangehensweise an die Architektur ist. Unsere erste Aufgabe war es einen 30 x30 cm Block aus Ton zu gestalten und zu formen. Es wurden uns zunächst die wichtigen Regeln zum Arbeiten mit Ton erklärt und anschließend konnten wir uns ausprobieren. Natürlich standen uns dabei Tutoren, WiMis und ein Dozent zur Hilfe da. Wir hatten dann eine Bearbeitungszeit von etwa 1 Monat bis zur finalen Abgabe. Die Note setzte sich hierbei aus dem fertigen Ton Quader und zusätzlich angefertigten Skizzen zusammen. Unsere zweite Aufgabe war es einen ebenfalls 30 x 30 cm großen Quader aus Gips zu gieße. Hierfür mussten wir erst ein Negativ aus Styropor bauen, in welches wir dann den Gips einfüllen mussten. Die letzte Aufgabe bestand dann daraus, an den Gipsblock etwas anzulöten. So gab es eine additive und eine subtraktive Aufgabe (? irgendwie so wurde es beschrieben xd) wie wir mit Raum und Erschaffung von Raum umgehen. Im zweiten Semester lief das alles ja leider online ab, daher gab es nur zeichnerische Aufgaben. Falls Ihr möchtet und das Interesse besteht könnte ich eventuell noch einige Bilder heraussuchen! (:
Das klingt ja wirklich interessant! Was sind denn noch so Inhalte die in deinem Studium vermittelt werden?
Der Schwerpunkt der gesetzt wird hängt immer von Uni zu Uni ab, aber ich würde sagen, dass der Hauptpunkt das Entwerfen und Gestalten ist: Zu nächst per Hand, im weiteren Verlauf auch über digitale Programme, nähert man sich zeichnerisch an Räume und Räumlichkeiten an. Wie kann man Ideen umsetzen, wie geht man damit um, wie kann etwas planen und verwirklichen. Alles mündet in den Fähigkeiten mit Vorgaben ein Gebäude zu entwickeln, welches nicht nur den Vorgaben des Kunden (so nur dem Prof xd und in Theorie), sondern auch mit der Umgebung kommuniziert und funktioniert. Also Stand jetzt würde ich sagen wurden die zeichnerischen Skills, das Wahrnehmen, das Analysieren und das Verkaufen seiner Idee beigebracht.
Und hat man bei abgeschlossenem Studium dann tatsächlich 'nur' die eine Möglichkeit zu arbeiten, nämlich den ganzen Tag irgendwo in einem Büro sitzen und telefonieren und Gebäude entwerfen, oder ist das Feld doch vielfältiger als sich mir dieses 'klassische' Bild bietet?
Also zunächst muss man sagen, dass es essentiell ist den Master zu machen, falls man wirklich praktizierender Architekt mit vlt. eigenem Büro werden möchte. Hier gilt es eine gewissen Anzahl Semester vorzuweisen, um in die Architektenkammer aufgenommen zu werden. Mit dem Bachelor ist das sofern ich das weiß nicht möglich. Man kann in Design Büros arbeiten und durch das beherrschen von CAD Programmen in diese Richtung gehen oder eventuell auch für Zeitschriften schreiben, die ja auch immer Leute vom Fach möchten. Außerdem kann man sich durch einen gesetzten Schwerpunkt spezialisieren: Städtebau, Wohungsbau, Landschaftsbau... Auch würde ich sagen, dass das Arbeiten im Büro nicht klassisch ist xd Man entwirft nicht immer das gleiche, ob Hochhäuser oder Brücken, dass ist recht vielfältig! Kein Auftrag gleicht dem Anderen, da man immer Bezug auf den zu bebauenden Raum, den Wünschen des Auftraggebers und den finanziellen Mitteln nehmen muss!
Also kommt man doch immer etwas rum, und schaut sich auch die Orte an, für den man etwas entwerfen soll? Das klingt dann auf jeden Fall sehr interessant! In welchen Bereich möchtest du denn später einmal gehen?
Es kommt immer darauf an! Unsere Uni sucht oft Plätze in der Nähe die wir bearbeiten sollen, aber ich meine, dass ist nicht die Regel. Vieles wird auch als Aufgabe mit frei erfundenen Begebenheiten gestellt. Aber es hat auch auf jeden Fall Spaß gemacht bei uns in der Stadt durch die Viertel zu Laufen oder durch ein Waldstück, auf der Suche nach dem idealen Ort. War schön wenigstens seinen einen Arbeitspartner zu sehen und auch aus dem Haus zu kommen. Ich bin mir noch ein wenig unschlüssig, aber ich möchte auf jeden Fall den Master in der Tasche haben :D !
Ich hoffe ihr konnten vielleicht den ein oder anderen Tipp für euch und euer Leben aus diesem Interview ziehen. Lasst uns beiden gerne einen Kommentar da, wie euch das Interview gefallen hat, welche weiteren Fragen euch nun noch auf der Seele brennen und welche weiteren Themen euch interessieren würden!
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