Dieser Text hat mit dem Tod und Suizid zu tun, also wenn ihr das nicht abkönnt, bitte lest das hier nicht durch.
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Ziemlich dramatisch, oder? Wenn das Leben an dir vorbeizieht. Im ersten Moment denke ich an eine Nahtoderfahrung. Im zweiten Moment denke ich dann, nein das ist doch unmöglich.
Menschen, die dem Tod entronnen gibt es selten. Nur etwa vier Prozent der Gesamtbevölkerung waren bereits einer lebensbedrohlichen Situation ausgesetzt, die dem Tod schon ins Gesicht sahen. Sie waren praktisch tot, konnten sich aber dann zurück ins Leben kämpfen.
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OUT-OF-BODY-EXPERIENCE
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Personen, denen das geschehen ist, berichten oft, dass sie den Körper verlassen und in der Luft, über ihren Körper, rumschweben. Sie konnten sich selber sterben sehen. Dabei haben sie nicht nur sich wahrgenommen, sondern auch das Geschehnis um sie herum. Ärzte, Pflegekräfte und was genau passiert ist, können viele genau beschreiben. Als wären sie wirklich als Beobachter dabei gewesen.
Die logische Folge daraus, wäre dass man während des Zusehens eine gewisse Angst und Panik verspürt, aber dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil, viele berichten von einem Glücksgefühl während sie schweben. Ihnen war bewusst, dass sie gerade am sterben sind und freuen sich darüber.
Wissenschaftlich gesehen ist dieses Thema sehr umstritten. Professor Gerhard Roth vertritt dann eher eine ernüchternde Antwort: "Diese Entkörperlichung tritt bekanntermaßen im Gebirge auf in großen Höhen. Bei akutem Sauerstoffmangel hat man diese häufig furchterregende Doppelgänger-Illusion, man sieht sich vor sich hergehen." Einige Bergsteiger berichten davon, dass sie sie selber angucken, aus einer Höhe von mehreren Metern. Das ist eine Fehlfunktion bestimmter Teile vom Gehirn.
Gut, die Entkörperlichung scheint also von einem Sauerstoffmangel im Körper herzuführen. Und was ist mit dem bewusstem Wahrnehmen und Verstehen der Gesamtsituation? Hierfür gibt es nicht wirklich eine Erklärung, man mutmaßt nur, dass bei einer Narkose man manchmal auch noch hören kann und durch das hören entstehen im Gehirn Bilder im Kopf. So ähnlich soll es beim Sterben auch sein, dass Bewusstsein soll über den Hörgang noch mitbekommen, was um einen rum geschieht. Daraus soll das Gehirn automatisch Bilder der Gesamtsituation bilden.
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DAS TUNNELPHÄNOMEN
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Doch neben der Entkörperlichung, gehört noch viel dazu. "Das Licht am Ende des Tunnels", ich glaube die allermeisten kennen dieses Sprichwort. Auch hier berichten viele, ein Licht gesehen zu haben. Am Ende treffen sie Familie/Freunde, die sie schmerzhaft vermissen. Eine Frau, die bei der Geburt beinahe gestorben wäre berichtet: "Es war so ein riesiger Raum mit goldenem Gras, es war Licht ohne Schatten. Dieses Licht kam von innen, von außen, von überall. Und vor mir auf dem Weg mit dem goldenen Sand ist ein circa dreijähriges Mädchen nach vorne gehüpft, und ich wusste, das ist meine Tochter, die das alles nicht überlebt hatte."
"Das Bewusstsein ist immer da" - Leben nach dem Tod? Oder einfach Träumerei, während man stirbt?
Klar ist, dass Gehirn hat bei einem Herzstillstand in den ersten 30 Sekunden eine enorm hohe Aktivität. Möglich ist es, dass während dieser Zeit unser Bewusstsein die Verherrlichung des Sterbens zeigt, damit wir keine Angst haben und uns nicht wehren.
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Hier möchte ich nochmal die TRIGGERWARNUNG wegen Suizid aussprechen. Bitte hört auf zu lesen, wenn euch das triggern sollte.
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Ich habe mir im Dezember 2020 versucht das Leben zu nehmen. Falls es euch interessiert, kann ich auch einen Blog darüber machen. Schreibt am besten eure Meinung in die Kommentare. Kurz gesagt: Mein Herz hat versagt und ich hatte einen Herzstillstand.
Während man mich versucht hat wiederzubeleben, hatte ich ähnliche Erfahrungen, wie oben erwähnt. Ich schwebte über meinen Körper und konnte alles um mich herum wahrnehmen. Ich konnte hören, sehen und fühlen. Besonders drittes verwundert mich sehr, denn ich spürte, meine Reanimation. Sie war nicht schmerzhaft, es war nur ein Druckgefühl. Ich sah wie meine Zimmernachbarin den Rettungswagen anrief, während ihr Freund bereits auch mich drückte. Ich hörte wie der Rettungsdienst eintraf und erstmal ruhig und gefasst fragte: "Wie lange drücken sie schon?" Meine Zimmernachbarin war da weniger ruhig und schrie schon fast, dass sie keine Ahnung habe. "Ich übernehme auf drei", sagte der eine Rettungssanitäter. Der zweite Sanitäter holte währenddessen den Defibrillator raus.
Und da wird es relativ unklar, wie es weiter geht. Ich habe nämlich dann ein lautes Rauschen gehört, wie von dieses weiße Rauschen von den Fernsehern. Es wurde immer lauter. ich bekam noch mit, dass man den Defi anbrachte und dann habe ich mich nicht mehr wirklich drauf konzentriert. Denn vor mir erschien einfach ein sehr helles, beinahe weißes Licht. Es war weder warm, noch kalt. Mir ist dann aufgefallen, dass dieses Licht von einer Person kommt, um genauer zu sein, von einem kleinen Mädchen. Mir war klar, dass dies jetzt nicht real ist, auch wenn es so erscheint. Dieses Mädchen sah einfach genauso aus, wie ich mir meine kleine Tochter vorgestellt habe.
Ich habe schlussendlich geträumt, würde ich sagen. Ich war mit ihr in einer ruhigen Lichtung, picknicken. ich hatte unglaublich viel Spaß mit ihr und fühlte mich als wäre ich der glücklichste Mensch auf Erden.
Ich hatte während der ganzen Zeit keine Schmerzen oder andere negative Gefühle. Ich habe mich eigentlich sehr zufrieden gefühlt. Erlöst. Ich hatte keine Angst vor dem Tod, ich war einfach bereit dafür.
Das Zurückkommen war einfach nur schmerzhaft und unangenehm. Da wusste ich, ok ich bin jetzt wieder da, denn nur in der realen Welt fühlt man so einen vernichtenden Schmerz. Der erste Atemzug war eher ein nach Luft hecheln. So wie bei einer Panikattacke, wo du einfach nicht mehr atmen kannst, falls sich das jemand vorstellen kann. Mein ganzer Körper hat sich einmal verkrampft. Ich weiß nicht, ob das von der Medikation kommt oder ob das generell ist, aber das war einfach nur ekelhaft schmerzhaft.
Die ganze Prozedur hat angeblich nur 8 Minuten gedauert. Mir kam es so vor, als wäre ich stundenlang an diesem Ort gewesen. Es war wie ein Traum, wo man mich sehr unsanft geweckt hat.
Hattet ihr bereits Erfahrungen mit dem Tod? Vielleicht sogar selber eine Nahtoderfahrung erlebt? Oder ist in euren Bekanntenkreis so etwas vorgefallen?