Wie ihr wahrscheinlich schon gelesen habt, dreht es sich in diesem Newspost um einen sehr besonderen Papagei.
Irene Pepperberg, Chemie-Doktorandin an der Harvard-Universität, welche die Kommunikationsfähigkeit der Tiere untersuchen wollte, hatte den Graupapageien eher durch Zufall gefunden. Sie habe sich, wie sie später auch selber sagte, „auf gut Glück“ einen Graupapagei aus einem Zooladen herausgesucht und ihn “Alex“ genannt. (Alex als Akronym für Avian Learning EXperminet – Englisch für „Vogellernexpermient“)
Pepperberg hat sich das Ziel gesetzt, Alex den Sinn von Worten beizubringen. Um zu ihrem Ziel zu gelangen, hat sie vor den Augen Alex' einer Assistentin einen Korken, einen Schlüssel und eine Nuss gezeigt. Wenn Letztere auf die Frage „Was ist das?“ richtig geantwortet hat, dann erhielt sie den Gegenstand.
Der Graupapagei hat schnell Interesse gezeigt und antwortete anstelle der Assistentin, da er mit dem Spielzeug belohnt werden wollte.
Alex lernte schnell den Sinn hinter Worten und stand nach etlichen Sitzungen auf dem intellektuellem Niveau eines fünfjährigen Kindes. Er war dazu in der Lage bis 6 zu zählen und kannte 7 Farben und 5 Formen. Er konnte mit seinem Vokabular von ca. 200 aktiven Wörtern selbstständig Wünsche äußern. So sagte er zum Beispiel „I'm gonna go away“, wenn er keine Lust mehr auf das Fragespiel hatte.
Wenn ihm seine Lehrerin drei rote und 2 blaue Schlüssel entgegenhielt und fragte, wie viele blaue Schlüssel sie hatte, so wusste er – mit einer achtzigprozentigen Wahrscheinlichkeit – die Antwort.
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Die Arbeit mit dem Graupapagei Alex war revolutionär. Es war zuvor nämlich nicht bekannt, dass manche Papageien (und Krähen) – wenn man die Intelligenz betrachtet – auf dem gleichen Stand sind wie Elefanten und Delfine.
Doch leider ist Alex am 6. September 2007 gestorben – wahrscheinlich an einem genetisch bedingtem Schlaganfall oder Herzinfarkt. Er ist 31 Jahre alt geworden.