Kennst du das Gefühl, dass jeder Erfolg nur mit Glück zu tun hat? Die Möglichkeiten und Gegebenheiten gar nicht verdient zu haben? Warum du? Ist es immer nur Zufall, wenn Positives erreicht wird? Du fühlst dich wie ein Betrüger, der jederzeit auffliegen könnte?
Diese – und weitere ähnliche - Ängste können Symptome für das ‚Hochstapler‘-Syndrom sein!
- GLÜCKLICHE FÜGUNGEN -
Wer am Hochstapler-Syndrom, oder auch Impostor-Phänomen, Betrüger-Phänomen, etc. leidet, sieht sich selbst als Hochstapler bzw. Hochstaplerin. Folglich sind sie der Ansicht, dass sie sich alle Erfolge erschwindelt haben; sie sie also nicht verdienen. Sie leben mit der Angst "aufzufliegen". Selbst wenn die Betroffenen offensichtlich (!) hart, schwer, lange und intensiv dafür arbeiten, sind sie der Ansicht, dass sie den Erfolg nicht verdienen. Sie können nicht erkennen, was sie leisten. Läuft es dann beispielsweise beruflich gut (Beförderung), wird dies nicht auf ihre Leistung, sondern auf den Zufall, Fügungen, gute Beziehungen, etc. geschoben. Ergo: Ihrer Ansicht nach sind sie nicht selbst, sondern Umweltfaktoren für ihren Erfolg maßgebend.
Dieses Phänomen fällt empirisch bei Frauen häufiger auf. Berühmte Beispiele dieser Frauen, die am Impostor-Syndrom leiden, sind beispielsweise Harry Potter-Darstellerin Emma Watson, Schauspielerin Rénee Zellweger und Hayley Williams (Sängerin der Band „Paramore“).
- AM ANFANG WAR DIE FRAU -
Seit den Siebziger-Jahren wird das Phänomen dokumentiert. Wie bereits erwähnt, ist es auffällig, dass sehr erfolgreiche Frauen darunter leiden - diese Frauen, deren bisheriger Lebensweg ohne große Probleme verlaufen ist. Der Begriff selbst ist von den Psychologinnen Pauline Clance und Suzanne Imes im Jahre 1978 geprägt worden. Die erste Patientin, die mit diesem Begriff benannt wurde, hat an einer ihrer Gruppentherapien teilgenommen. Viele Symptome des Syndroms treffen - auch aus heutiger Sicht - auf sie zu: Sie hat sich selbst als Hochstaplerin gesehen, das Gefühl gehabt, ihren Erfolg nicht verdient zu haben und letztlich hat sie mit ihrer Angst, als Betrügerin jeden Moment aufzufliegen, gekämpft.
- BEHANDLUNG NOTWENDIG? -
Offiziell ist das Hochstapler-Syndrom keine psychische Störung, dennoch kann es behandelt werden. In der Therapie ist ein möglicher erster Schritt das Erkennen: Erfolge müssen realistisch betrachtet und angenommen werden. Diese Fähigkeit fehlt den Betroffenen.
Essentiell ist auch, zu wissen, dass man mit der Angst nicht alleine ist; viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie einen neue Arbeit, eine Beförderung oder einfach etwas Neues ausprobieren. Betroffene des Hochstapler-Syndroms haben allerdings Probleme damit zu erkennen, dass es ihren Mitmenschen genauso geht und sie sorgen sich mehr um ihre eigenen Fehler. Gelingt etwas wird es letzten Endes eben auf den Zufall geschoben, nicht auf die Leistung.
David Dunning – ein amerikanischer Sozialpsychologe und Professor für Psychologie an der Michigan Universität – weist seine Stundenten immer wieder auf das Phänomen hin und meint, dass seine Klienten damit Probleme haben, den Unterschied zwischen „sich inkompetent fühlen“ und „inkompetent sein“ - also fühlen und sein - zu erkennen.
Ich selbst bin auf das Thema in einem Interview mit Hayley Williams - Zitat: "You know.. it's the feeling maybe I didn't do enough to deserve where I got or someone's gonna catch me and remind me realizing it's not real. I don't know." (https://www.youtube.com/watch?v=efYCR0mJSyA) - aufmerksam geworden und werde mich definitiv noch weiter einlesen!
Aber nun seid ihr an der Reihe: Habt ihr davon schon gehört? Was haltet ihr davon? Kennt ihr vielleicht auch Stars wie u.a. Hayley Williams, die davon betroffen sind?
Erzählt es mir doch in den Kommentaren – ich freue mich auf eine spannende Diskussion!
(Vielen Dank an @Caro für das wunderschöne Layout!)
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