Jährlich wandern Millionen von Besuchern durch die US-amerikanischen Nationalparks. Bedauerlicherweise kehren jedoch nicht alle von ihnen lebend zurück. Während die meisten der vermissten Personen schlichtweg der Wildnis zum Opfer fallen, also von Klippen stürzen oder in Gewässern ertrinken, sticht aber auch eine Vielzahl an rätselhaften, nahezu unerklärlichen Vermisstenfällen hervor. Dies sind die sogenannten „Missing 411“-Fälle.
Der Name „Missing 411“ fällt auf David Paulides zurück, einen Privatermittler, der sich seit mehreren Jahren passionierten mit den Vermisstenfällen in den Nationalparks auseinandersetzt. Bei seiner Recherche entdeckte er zunächst 411 Fälle, die sich stark von den üblichen Vermisstenfällen unterschieden, untereinander aber merkwürdige Parallelen aufwiesen. Heute sind rund 1.700 solcher Fälle bekannt.
Doch was genau macht die Missing 411 Fälle eigentlich aus?
Die Vermissten sind meist körperlich aktive sowie gebildete Erwachsene oder Kinder und Jugendliche. Zudem hat Paulides überraschenderweise festgestellt, dass es sich in etwa 90% der Fälle um deutschstämmige Personen handelt.
Auffällig ist, dass in bestimmten Gebieten der jeweiligen Nationalparks besonders viele Besucher verschwinden. Oft sind dies Umgebungen, die schon in den alten Legenden indianischer Ureinwohner als „von Dämonen heimgesucht“ galten.
Die Missing 411-Fälle tragen sich tendenziell am Nachmittag zwischen 14 Uhr und 17 Uhr zu.
Die Personen verschwinden laut Zeugenaussagen meist völlig lautlos und zudem innerhalb von wenigen Sekunden, in einem Moment der Unachtsamkeit seitens der Mitmenschen vor Ort. Daher konnte das Verschwinden selbst noch nie wirklich beobachtet werden.
Berichten zu Folge kommt es immer wieder zu einem heftigen Wetterumschwung, sobald eine Person verschwindet. Dies führt dazu, dass die Suche vorübergehend eingestellt werden muss. Außerdem verweigern Spürhunde in der Regel die Witterung des Vermissten aufzunehmen. Im Allgemeine kann man daher sagen, dass die Suche oft aussichtslos ist.
Im seltenen Fall, dass vermisste Besucher nach Tagen, Wochen oder Monaten lebend wiederauftauchen, haben diese keinerlei Erinnerung an die Zeit ihres Verschwindens. Körperlich sind sie allerdings unversehrt.
Werden die Personen hingegen tot aufgefunden, so passiert dies z.B. auf einem Berg, den sie im Alleingang nicht hätten besteigen können, oder an einem Ort, der zuvor bereits abgesucht wurde. Darüber hinaus sind die Leichen oft vollständig entblößt, wobei ihre Kleidung manchmal ordentlich gefaltet neben ihnen liegt. Ebenfalls kommt es vor, dass die Personen barfuß oder ihre Fußsohlen bis zu den Knochen abgelaufen sind. Ansonsten fehlt es ihnen in den meisten Fällen an nichts, sodass keine Todesursache festgestellt werden kann.
Ähnlich wie oben beschrieben verhält es sich z.B. mit dem Fall "James McGrogan" aus dem Jahr 2014. Der 39-jährige Arzt, der als begeisterter Wintersportler perfekt in das Vermisstenprofil der Missing 411-Fälle passt, verschwand während einer Wanderung mit seinen Freunden im verschneiten Skigebiet Vail, in Mitten der Rocky Mountains. Glaubt man den Aussagen der Wander-Gruppe, so ist McGrogan während einer gemeinschaftlichen Pause vorausgelaufen, mit der festen Intention, an einem anderen Ort auf seine Freunde zu warten. Als die restliche Gruppe jedoch bereits am Endpunkt ihrer geplanten Route ankam und McGrogan immer noch nicht antrafen, verständigte man die Suchtruppen. Bedauerlicherweise musste die noch ergebnislose Suche schon bald aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse abgebrochen werden. Erst am 20. Tag nach McGrogans Verschwinden, fanden Skifahrer seinen Leichnam in einem vereisten Wasserfall, der etwa 7 km abseits der Wanderroute lag. Der Ort wurde laut Berichten jedoch vorher schon von den Suchkräften erkundet, ohne eine Spur des Arztes zu finden. Davon abgesehen trug McGrogan bei seinem Auffinden weder seine Handschuhe, noch eine Jacke oder Schuhe. Bei der Autopsie fand man heraus, dass der 39-jährige Verletzungen erlitt, die an einen Klippensturz erinnern. Nichtsdestotrotz bleiben viele Fragen offen, weshalb der Fall oft zu den Missing 411-Fällen gezählt wird.
Die Theorien, die versuchen die Missing 411-Fälle zu erklären, reichen von Entführung durch Aliens bis hin zu Reptiloiden, die Menschen in ihren unterirdischen Gewölben verschleppen, und verborgenen Übergängen in Paralleluniversen, in die sich die Vermissten zeitweise verirrt haben könnten. Wie erklärt ihr euch das Phänomen?
