Migräne sind Kopfschmerzen, die in unregelmäßigen Zeitabständen zurückkommen. Einige Menschen leiden nur ein- bis zweimal im Jahr an einer Migräne. Andere jedoch mehrmals im Monat oder sogar fast täglich. Der Schmerz ist pulsierend, stechend oder pochend. Meistens tritt die Migräne an einer Kopfhälfte auf und kann sich manchmal sogar auf die andere Kopfseite ausdehnen. Migräneattacken dauern wenige Stunden oder bis zu mehreren Tagen an. Der Schmerz den diese Menschen erleiden wird meistens mit Begleitsymptomen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und einer Überempfindlichkeit gegenüber Lärm, Licht und Gerüchen begleitet. Jede körperliche Bewegung verschlimmert den Schmerz.
Die meisten müssen ihren normalen Arbeitsalltag unterbrechen und verkriechen sich ins Bett.
Ursache
Eine genaue Ursache der Migräne ist nicht bekannt. Mediziner vermuten eine Fehlfunktion im Botenstoff-Haushalt im Gehirn, verbunden mit Durchblutungsstörungen. Ebenfalls spielen genetische Faktoren eine Rolle. Es sind außerdem viele Faktoren bekannt, die eine Attacke auslösen können, sogenannte Trigger-Faktoren. Diese unterscheiden sich von Mensch zu Mensch. Typische Trigger-Faktoren sind Stress, Wetterwechsel, Hormonschwankungen, Schlafmangel, Reizüberflutung und bestimmte Lebens- bzw. Genussmittel (wie z.B. Alkohol).
Symptome
Wie bereits zu Beginn erwähnt, ist jede Migräne anders. Migräneattacken gliedern sich in vier verschiedenen Phasen und jede Phase kann unterschiedlich stark sein. Außerdem ist zu erwähnen, dass nicht jeder Betroffene, der an Migräne leidet, alle Phasen durchläuft.
1. Vorphase
-> Bei etwa 1/3 der Menschen kündigen sich Migräne-Anzeichen Stunden bis Tage vor der eigentlichen Attacke durch verschiedene Symptome an. Darunter gehört: Reizbarkeit, starke Stimmungsschwankungen, erhöhte Licht-/Lärmempfindlichkeit, Verdauungsprobleme, Heißhungerattacken/Appetitlosigkeit oder Konzentrationsstörungen.
2. Aura-Phase
-> bei dieser Phase treten meistens Wahrnehmungsstörungen auf. Diese betreffen meistens das Sehen. So kommt es meistens vor, dass die Betroffen Flimmersehen haben oder Zickzack-Linien sehen. Außerdem kommt es zu Gesichtsfeldausfällen oder das Objekte teilweise verzerrt, unscharf, vergrößert oder verkleinert gesehen werden. Ein weiteres Symptom der Aura-Phase sind Gleichgewichtsstörungen und Empfindungsstörungen mit einem Kribbeln, das sich langsam von der Hand über den Arm bis zum Kopf ausbreitet. Auch das Sprachvermögen kann gestört sein. In den seltensten Fällen kommt es zu Orientierungsstörungen und Lähmungserscheinungen. Die Symptome kommen langsam einher und klingen ebenso langsam wieder ab.
3. Kopfschmerzphase
-> bei fast jedem Anfall treten starke Kopfschmerzen auf, teilweise verbunden mit Übelkeit und sogar Erbrechen. Der Betroffene ist empfindlich gegenüber Licht, Lärm und Gerüchen. Meist treten die Kopfschmerzen halbseitig auf, können aber auf den gesamten Kopf überwanden. Die Schmerzen sind meistens pulsierend oder stechend und vor allem im Bereich von Stirn, Schläfen und den Augen. Bei Bewegung verstärken sich die Symptome. Ruhe und Dunkelheit lindern sie.
4. Rückbildungsphase
-> Meistens sind bereits die Kopfschmerzen der Migräne vollständig abgeklungen. Jedoch klagen einige Betroffene noch über Müdigkeit und Erschöpfung.
Behandlungsmöglichkeiten
Migräne ist leider nicht heilbar, jedoch kann der Betroffene Auslöser also Trigger-Faktoren vermeiden, die zur einer Migräneattacke führen. Es ist außerdem wichtig, dass man bereits auf erste Anzeichen einer Attacke reagiert und ggf. vorbeugt.
Während einer Migräne sollte der Betroffene in ein abgedunkeltes Zimmer gehen, alle Geräuschquellen ausschalten und versuchen zu schlafen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass man ein Schmerzmittel einnehmen kann, sobald man merkt, dass die "Migräne kommt". Dadurch lässt sich die Migräne manchmal stoppen, denn das Schmerzmittel wirkt bei frühzeitiger Einnahme effektiver. Dies ist jedoch nur mit Bedacht zu machen, denn wenn man zu häufig Schmerzmittel einnimmt um vorzubeugen, kann das Schmerzmittel zum Auslöser von Migräne werden.
Eine Möglichkeit zur Behandlung von Migräne ist die nicht-medikamentöse Migränetherapie. Dazu gehört die kognitive Verhaltenstherapie, die Entspannungstherapie, Biofeedback und Sport. Außerdem gibt es alternative Heilungsmethoden wie Akupunktur/Akupressur oder homöopathische Mittel.
Eine weitere Möglichkeit ist die Behandlung mit Medikamenten. Sie kommen jedoch erst zum Einsatz, wenn nicht-medikamentöse Maßnahmen dem Betroffenen nicht ausreichend helfen. Es wird zwischen Medikamenten der ersten und der zweiten Wahl unterschieden. Zu Beginn der Behandlung wird das Medikament der ersten Wahl benutzt. Wenn diese die Anfälle weder in ihrer Stärke noch in ihrer Häufigkeit reduziert, so wird auf Medikamente der zweiten Wahl umgestellt.
Zu euch: Kennt ihr jemanden der an Migräne leidet? Oder leidet ihr sogar selbst an einer? Lasst gerne einen Kommentar unter dem Beitrag!