Chile - das längste und schmalste Land der Welt! <3
Es ist nur 180km breit, dafür aber über 8000 km lang, es erstreckt sich von Arica, der nördlichsten Stadt, Valparaiso, Santiago und Valdivia bis hin zu Puerto Williams, dem südlichsten Ort der Welt. Links ist das Meer, rechts befindet man sich mitten in den Anden. Dadurch, dass das Land so lang und dünn ist, hat es sehr viele Vegetationszonen. Es reicht von der Stadt des ewigen Frühlings, über die trockenste Wüste der Welt, über einen Teil grüner Steppe bis ganz in den Süden, in die Arktis.
Und? Um welches Land handelt es sich? Genau, Chile.
Chile hat zurzeit ca. 18 Millionen Einwohner bei einer Fläche von 756.102 km², wobei mit mehr als 6 Millionen Einwohnern ein Großteil der Chilenen in der Hauptstadt, Santiago de Chile, leben.
Es wird vermutet, dass der Name des Landes aus der Sprache Aymara hergeleitet wurde – dort bedeutet „Chilli“ nämlich: „Land, wo die Welt zu Ende ist“. Sicher ist jedoch, dass der Name nicht von der Chilischote stammt, diese heißt im chilenischen nämlich „Ají“.
Doch was wissen die meisten Deutschen über Chile? Dass Chile ein sehr langes Land in Lateinamerika ist? Dass viele Deutsche während und vor allem nach den zweiten Weltkrieg nach Chile geflohen sind? Dass es in Chile immer wieder Erdbeben und dadurch ausgelöste Tsunamis gibt? Und noch, dass Chile eines der fortschrittlichsten Länder Lateinamerikas ist? Das wars? Nicht schlimm, ich wusste auch nicht viel mehr über Chile, zumindest nicht, bevor ich mich entschieden habe, dort hinzufliegen. Doch Chile ist viel mehr als das, Chile hat wunderschöne Seiten, aber auch genauso seine Schattenseiten.
Hier kommen nun einigen interessante Fakten über Chile:
→ Du lernst jemanden kennen, doch hast den Namen der Person vergessen? Kein Problem, ob verwandt oder nicht, in Chile „sind“ die meisten Tanten oder Onkels, sprich sie also notfalls einfach mit „Tia“ oder „Tio“ an.
→ Jeder Chilene ist sehr bemüht dir etwas über Deutschland zu erzählen, sobald sie hören, dass du aus Deutschland kommst. Also kennen sie meistens über 5 Ecken jemanden, der jemanden kennt, der in Deutschland wohnt oder gewohnt hat und auch München und Frankfurt werden so mal zur deutschen Hauptstadt und Canada ein Nachbarland von Deutschland.
→ Chile wurde gerade durch die Deutschen, die nach dem 2. Weltkrieg nach Chile geflüchtet sind, stark beeinflusst. So ist Chile das Land, welches nach Deutschland am meisten Brot konsumiert (und dieses ist trotz Weißbrot mit das beste Brot, welches ich im Ausland gegessen habe). Außerdem haben sich auch so einige deutsche Wörter mit ins Chilenische eingeschlichen: Du kannst in Chile also roblemlos die Wörter Kuchen, Auto und kaputt verwenden.
→ In Chile werden alle Personen mit hellen Haaren und die dünn sind sowie blaue Augen haben als „Gringo/Gringa“ oder „Ruso/Rusa“ bezeichnet. Dies ist aber nicht, wie in anderen lateinamerikanischen Ländern, böse gemeint. Einige Chilenen sind von hellhäutigen und blondhaarigen so begeistert, dass sie es nicht unterlassen könne, einem hinterher zu pfeifen, zu hupen oder auch Kussgeräusche zu machen.
→ Viele Chilenen sind sehr an der deutschen Geschichte interessiert - vor allem an der Zeit der Diktatur von Hitler. Es kommt auch vor, dass Chilenen „Heil Hitler“ sagen und es witzig finden, wenn sie erfahren, dass du aus Deutschland kommst.
→ Die chilenische Presse wird meistens von der Präsidentin beeinflusst und sind oftmals auch nicht besonders tiefgründig. So erfährst du an den einem Abend alles, wirklich alles über die Personen, die in einem Autounfall gestorben sind, an einem anderen, dass Medikamente gerade günstig sind und wieder an einem anderen, dass der Fisch in der Stadt Tomé jetzt pro Einheit, anstelle von pro Kilo verkauft wird.
→ Monatelanges Streiken ist in Chile kein Problem - die Lehrer an öffentlichen Schulen haben letztes Jahr drei Monate am Stück gestreikt und die Beamten an „Registro Civil“ (dort beantragt man Pässe, Ausweise etc.) haben im September/Oktober sich auch erstmal einen über ein Monat langen Streik gegönnt.
→ So gegen 17 Uhr essen die Chilenen eine „Zwischenmahlzeit“, die sich ONCE (z. dt. Elf) nennt. Fragt mich nicht, warum sie ONCE heißt, wenn sie so gegen 17 Uhr serviert wird - ich habe keine Ahnung.
→ Chilenische Flughäfen sind toll - es gibt an den meisten Flughäfen in Chile nur Flüge in die Hauptstadt, so starten und landen an einigen Flughäfen nur bis zu 9 Flugzeuge täglich und das obwohl es 3 Gates und viele Schalter gibt. An wenigen Flughäfen gibt es ein bis zwei Mal die Woche Flüge zu anderen Destinationen in Chile. Du willst also in den Süden fliegen? Da kann es vorkommen, dass du erst in den Norden fliegen musst, um dort in ein Flugzeug in den Süden zu steigen.
→ In Chile hat fast jedes Haus nur einen Gasofen oder Kamin, der immer nur in einem Zimmer des Hauses steht. Das bedeutet, dass im Winter meistens nur das Esszimmer/Wohnzimmer schön warm ist - aber nur wenn aufgrund der Luftverschmutzung es nicht gerade verboten ist den Gasofen/Kamin anzumachen.
→ In Chile ist es verboten, Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken. Lediglich in Bars und Diskos ist dies erlaubt, wobei ich mir sicher bin, dass fast jeder Chilene dieses Gesetz mindestens einmal gebrochen hat.
→ Jede Stadt in Chile ist gleich aufgebaut: Der „Plaza de Armas“ ist so gut wie in jeder Stadt zu finden und bildet meist das Zentrum der Stadt. Also weg mit der Stadtkarte, einfach nach den „Plaza da Armas“ fragen.
→ Beim Fußball spaltet sich Chile hauptsächlich nur in zwei Teams: in das Team ColoColo und in das Team „la U“. Selbst wenn man keine Ahnung von den Teams hat, wird man gefragt, für welches man sei.
Die schönsten Orte in Chile:
Valparaiso:
Valparaiso ist eine wunderschöne Hafenstadt, in der sich viel Grafittikünstler mit wunderschönen Gemälden an Häusern austoben. Die Stadt erstreckt sich außerdem über viele Hügel (chilenisch Cerros), welche für einen schönen Blick auf das Meer und auf Stadt sorgen. Gerade an Silvester ist die Hölle los, da es in Valparaiso das zweitschönste Feuerwerk in ganz Lateinamerika geben soll - es erstreckt sich über die ganze Küste und viele Touristen kommen über den Jahreswechsel nach Valparaiso, obwohl sie keine Unterkunft haben. Während dem Aufenthalt in diese Stadt verändert man sich. Es ist einen nach einer Zeit egal, wie dreckig und mit welchen Klamotten man rumläuft.
Santiago de Chile:
Die Hauptstadt Chiles hat einiges zu sehen und zu bieten. Von einem großen Einkaufszentrum, über das höchste Gebäude Lateinamerikas bis hin zu einer Eisdiele, die Eis verkauft, welches nach Rosen schmeckt. Der Cerro San Cristobal ist berühmt für die wunderschöne Aussicht, die man auf ihn über Santiago hat. In der Hauptstadt hat man auf jeden Fall einiges zu sehen und sie ist wie Valparaiso auf jeden Fall einen Besuch wert.
Atacama Wüste:
Die trockenste Wüste der Welt. Es ist wirklich ein Abenteuer, eine Tour durch diese Wüste zu machen. San Pedro de Atacama ist eine wunderschöne Wüstenstadt in der fast alle Gebäude aus Lehm gebaut zu sein scheinen und selbst die Symptome, der in der Wüste leider aufkommenden Wüstenkrankheit, werden von den atemberaubenden Wüste wettgemacht. Unsere Tour hat im Salat de Uyuni in Bolivien, der größten Salzwüste der Welt, geendet.
Iquique:
Eine schöne Stadt, nicht so sehr touristisch wie andere Städte, aber vor allem Back Packer legen dort ein paar Tage ein und wenn man in einem Hostel schläft, ist eine Partynacht garantiert. Viele Surfer kommen in diese Stadt und auch viele junge Chilenen machen dort ihren Partyurlaub - der Strand dort ist auch atemberaubend.
Chiloe:
Eine schöne Halbinsel und einer der Haupt Urlaubsziele der Chilenen im Sommer. Ich selber war dort leider noch nicht, aber hoffentlich ergibt sich irgendwann noch die Möglichkeit diese Insel und ihre vielen Orte/Städte zu erkunden.
Pucón:
Ebenfalls eine Urlaubsstadt der Chilenen, welche an einem See liegt. Jeder Chilene schwärmt mir von dieser wundervollen Stadt vor, aber auch hier war ich leider noch nicht.
Punto Arenas:
Die südlichste Großstadt der Welt und auch wie die Atacama Wüste ein Urlaubsziel, was Touristen aus der ganzen Welt anlockt. Vor allem die Pinguinkolonien und auch ein Ausgangspunkt für eine Exkursion in den Nationalpark Torres de Paine, welcher vor allem wegen seinen Torres de Paine (z. Dt. „Türme des blauen Himmels“) bekannt ist. Leider werde ich nicht die Möglichkeit haben, diese Stadt zu besuchen.
Zum krönenden Abschluss werden unter allen heutigen Kommentaren 13 Flaggen des Landes Chile verlost. Vergesst also nicht, einen Kommentar zu hinterlassen!