Du hast noch kein Thema im Forum kommentiert.
 
Hier kommen die 3 letzten Forenthemen, 
die du kommentiert hast.
+ Neuer Shout
0 | 0 | 0 | 0
0%
Willkommen bei Virtual Popstar!

Noch kein Mitglied? Klicke hier, um ein kostenloses Konto zu erstellen und ich erkläre dir, wie du die ersten Fans und Popdollar verdienst.
> Schließen
Helper
18 von 24 Sternen erreicht
Profil
Vogelfrei
avatar

Blog

Hier unten sind die letzten Blogs dieses Spielers. Du kannst auf der Blog-Seite Kommentare dazu schreiben.
TitelKommentareDatum
BT: Dialekte2303-04-2024 19:44
BT: Neues Jahr, neue Wohnung II2102-03-2024 09:52
BT: Woher kommt unser Essen?2205-02-2024 13:40
BT: Neues Jahr, neue Wohnung I1201-01-2024 16:21
BT: Was ist Geophysik?2615-12-2023 11:09
BT: Endlich wieder in China!2104-10-2023 15:54
BT: Was, du willst Kinder?2920-08-2023 15:14
BT: Gründe, raus zu gehen3003-08-2023 19:21
BT: Durch Schlösser & Burgen1404-07-2023 11:02
BT: Eisenmangel2001-06-2023 13:26
BT: Orchideenfächer1427-05-2023 19:30
BT: Vorstellung - mein Homeoffice2004-04-2023 10:30
BT: Lifehacks501-04-2023 08:28
BT: Moderner Feminismus in China1203-03-2023 13:04
BT: Yoga während der Periode1403-02-2023 22:23
BT: Jahresrückblick 2022804-01-2023 13:50
BT: In der Weihnachtsbäckerei2430-11-2022 22:35
BT: Kulturschock in China3224-11-2022 17:28
BT: Frauen in MINT Berufen3203-11-2022 15:25
BT: Selbsttest Online Verkaufen2803-09-2022 15:05
BT: Sinnvoll Wassersparen1401-08-2022 23:11
BT: Körperbehaarung4902-07-2022 22:30
BT: Folgen des Zuckerkonsums2131-05-2022 21:52
BT: Ein Jahr in China1404-05-2022 17:50
BT: Digitaler Minimalismus1006-04-2022 21:51
BT: Meine Lebensstationen1606-03-2022 22:49
BT: Fernbeziehungen4405-01-2022 08:58
BT: Mein Weihnachten1925-12-2021 10:19
BT: Das Frühlingsfest3204-12-2021 13:40
BT: Arbeiterkinder4005-09-2021 11:56

 MeldenBT: Arbeiterkinder


Kommentar geben

Kommentiere den Blog BT: Arbeiterkinder Von Vogelfrei .
Kommentieren
Melden | Zitieren
Ferxanka schrieb Um 11-09 15:10:
Ferxanka schrieb:
Vogelfrei schrieb:
Ferxanka schrieb:
Ich finde, das ist ein sehr interessantes Thema für einen Blog! (Das Layout ist btw super schön vor allem die Farben omg)

Mein Papa hatte damals eine Lehre als Tischler beendet, konnte dann jedoch aufgrund einer Erkrankung das körperlich nicht mehr weiterführen, weshalb er sich schließlich eine Arbeitsstelle gesucht hatte. Er arbeitet jetzt seit fast 30 Jahren in der Firma und hat sich dort auch gut hochgearbeitet, was Studium oder ähnliches betrifft, kennt er sich jedoch leider gar nicht aus :/ 
Meine Mama hingegen musste ihre Ausbildung als Friseurin abbrechen (kurz vor Ende) um Geld zu verdienen, da ihr Vater damals krank wurde. Auch sie hatte dann in der gleichen Firma gearbeitet wie mein Papa, jedoch irgendwann die Arbeitsstelle gewechselt. Meine Eltern arbeiten seit dem eigentlich immer in Firmen oder bei normalen Arbeitsstellen. Keiner der beiden hatte sich jemals mit einem Studium befasst. Allgemein gibt es kaum jemanden aus meiner Familie, der ein Studium in Betracht gezogen hat.  Was Fragen zu allem betraf, war ich also immer auf mich alleine gestellt. 
Allerdings muss ich sagen das meine Mama mich trotzdem versucht zu unterstützen, wo es nur geht. Sie hilft mir, wenn ich mal nicht weiter weiß und informiert sich auch zusammen mit mir über die Vorgehensweise. 
Der einzige der nicht so ein Fan der ganzen Studiumssache ist, ist mein Papa. Er steht komplett hinter mir und feuert mich auch an was meine Pläne betrifft, jedoch ist er immer noch sehr ‚altmodisch‘ eingestellt. Er findet, dass eine Lehre ja immer noch besser ist und das man keine Universität brauch um sich weiterzubilden xD (ich nehme es ihm jedoch auch nicht übel, er wurde komplett anders erzogen damals im Vergleich zu meiner Mama und in seiner Zeit war es Standard das man eine körperlich anstrengende Lehre macht) 

Anstrengender fand ich immer den Druck von Schulen o. Berufsberater, welche unter anderem an meiner Realschule vertreten waren. Ich musste, ab der neunten klasse die Schule verlassen da ich in zu wenig Erweiterungskursen war, um die zehnte Klasse dort zu absolvieren.  Also wurde ich ‚gezwungen‘ die Schule zu wechseln. Die Leute von der Berufsberatung wollten leider mit allen Mitteln verhindern, dass ich die zehnte Klasse mache, genau wie das Abi. Ihrer Meinung nach ergab es ‚keinen Sinn‘ da meine Eltern ja auch beide einfach arbeiten gegangen sind und es für mich doch CHANCENLOS wäre den Beruf zu studieren, den ich möchte. :/ 
Wir wurden sozusagen in eine Schublade gesteckt und anstatt sich jemand meine Wünsche angehört hatte, hieß es, ich solle doch auch eine Friseurausbildung in Betracht ziehen wie meine Mama damals. .-.

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich Ende dieses Jahres schon die Bewerbungen für die Universitäten losschicken kann. Ich hab an meinem Weg festgehalten und denke das, wenn ich nicht Eltern gehabt hätte, welche trotzdem versuchen sich zu informieren, es echt schwierig geworden wäre. Ich finde, es sollte VIEL mehr die Möglichkeit geben Schülern die diversen Studiengänge und Universitäten nahezubringen. In all den Jahren konnte mir keiner meiner Lehrer sagen, wo ich meinen gewünschten Studiengang studieren kann. Niemand wollte sich irgendwie damit befassen. 

Ich habt tbh auch echt Angst das, wenn ich Anfange zu studiere komplett aufgeschmissen bin da mir aus meinem Umfeld so gut wie niemand helfen kann. 

Krass, was für inkompetente Personen uns an den Schulen beraten sollen. Wir hatten auch keine gute Berufsberaterin, sie hat aber immerhin niemanden als "chancenlos" abgestempelt. Das ist schon hart zu hören.
Umso bewundernswerter, dass du trotzdem deinen Weg gegangen bist!
Ich habe in den letzten Jahren immer wieder in so Fabriken gejobbt und ohne jetzt genau zu wissen, was deine Eltern da machen, hab ich einfach oft gemerkt, dass die Arbeiter dort eine gewisse...Abneigung...gegen Akademiker haben. Das ist denke ich nicht mal böse gemeint und kommt einfach nur daher, dass es zumindest in den Firmen, in denen ich war, so eine strikte Trennung zwischen Arbeitshalle und Büro gab, wo die Leute mit besseren Abschlüssen saßen. Jedes Mal, wenn jemand von ihnen in die Halle ging, haben die die Arbeiter eigentlich konstant ignoriert, es sei denn, es gab ein Problem mit jemandem
Aus den Gesprächen mit den Leuten da habe ich dann rausgehört, dass die das halt nicht so toll fanden und deshalb immer ganz froh waren, wenn ihre Kinder auch eine Ausbildung gemacht haben

Falls du zufällig was mit Geo/Physik/Mathe/Info studieren möchtest, kann ich dir anbieten, dass ich dir helfen kann, ansonsten bin ich da raus
Ich verstehe, was du meinst. Bei meinem Vater in der Firma ist das ähnlich, es ist nicht unbedingt so das die Mitarbeiter etwas gegen Studierende oder die Leute im Büro haben, jedoch entstehen dort immer kleine Diskussionen welche Arbeit körperlich anstrengender ist oder wer mehr Arbeit hat. Dort lässt sich irgendwie nie ein Zusammenhalt finden, zwar haben die Mitarbeiter nichts gegeneinander jedoch wirkt es als wären Welten dazwischen was Arbeit und Ähnlichkeiten entspricht. 

Ich habe vor Virtual Design oder ggf. Informatik für Game Design zu studieren, also fällt das denke ich weg xd Aber danke für das Angebot! <3
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 09-09 22:41:
Vogelfrei schrieb:
Ladyaisha schrieb:
"Der Hintergrund der Eltern beeinflusst den Werdegang der Kinder" - schwer zu verallgemeinern. In meinem Fall ist das komplett falsch. Okay, meine Mutter ist Reinigungskraft, da sie ihre kleinen Geschwister aufziehen musste und sich nie bilden konnte. Sie musste immer um jemanden sorgen. Mein Papa wollte auf eine Hochschule (Österreich - HTL) weil er eigentlich extrem gescheit ist. Jetzt ist er Polizist (und egal wie oft ich bei der Polizei bin - ja, war ich gestern, musste was anzeigen und bin noch immer sad bye), was nicht schlechter ist (überhaupt vom Lohn lol) aber nicht was er wollte.

Meine Schwester und ich sind also eigentlich keine AKademikerkinder, haben aber beide Matura und wollten ursprünglich beide studieren. Nur dass ich das kreative einfach brauche und mich für eine Lehre entschieden habe zur Konditorin (hab ich diese WOche angefangen und ich liebe Zuckerschrift haha). Meine Schwester studiert schon, ja, Publizistik.

Aber nein, du hast natürlich GEne usw. aber man kann auch als Arbeiterkind das, was Akademikerkinder auch können. Theoretisch. Praktisch nicht immer, weil manchmal gehts vom Geld nicht
Klar lässt sich das nicht über alle sagen, aber aus der Studie geht denke ich schon deutlich hervor, dass es eben doch einen Unterschied macht. 74 zu 21 ist halt echt nicht das beste Verhältnis.
Es stimmt schon auch, dass in De/Österreich praktisch jedem alles offen steht und ich denke die meisten Eltern wollen ihren Kindern auch zeigen, dass sie alles machen können. Es ist auch nur positiv, wenn viele Menschen da noch nie Unterschiede erfahren mussten, das ist ja eigentlich das Ziel
Aber je tiefer das Bildungsniveau der Eltern (rein vom Abschluss her gesehen), desto weniger Kinder schaffen es eben auf die Uni. Soweit ich mich erinnere schaffen es bei den Kindern, deren Eltern keinen Abschluss haben, lediglich 3 auf die Uni und das finde ich schon herb
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 09-09 22:30:
Vogelfrei schrieb:
Kernladungszahl schrieb:
Vielen Dank für den tolle Blog (+ Layout!!), ich freu mich, dich im Team zu haben 🥺💙

Meine Mama hat damals ihr Studium abgebrochen und ist jetzt Flugbegleiterin und mein Papa ist nach der 9. Klasse abgegangen und hat sich wirklich sehr erfolgreich hochgearbeitet. Folglich bin ich auch eher ein Arbeiterkind, allerdings ebenfalls finanziell mich Sicherheit überdurchschnittlich gut gestellt und habe mich nie wirklich als solches wahrgenommen. Wenn ich so drüber nachdenke, dann merke ich, dass meine Eltern Chancen(un)gleichheit nie zum Thema gemacht haben, die sind einfach davon ausgegangen, dass jede:r alles schaffen kann und rückblickend war das ziemlich motivierend. Habe selbst Abi gemacht, dann eine Ausbildung und dann studiert und bin immer froh, insofern mehrere Perspektiven zu kennen.

Interessant finde ich deine Story mit den Begriffen aus dem Studium - solche Probleme gab's bei mir in der Uni nie, weil tatsächlich alles von null auf erklärt wurde und da bin ich ganz dankbar. 😅 Frage mich woher das kommt, vielleicht weil die Uni in der ehem. DDR ist, könnte mir vorstellen, dass da mehr auf Arbeiterkinder geachtet wird?? Aber das ist jetzt echt spekulativ

Danke, ich freu mich auch richtig

ich hab das ehrlich gesagt auch eher in der Uni gemerkt, weil in meinem Umfeld an der Schule eigentlich fast alle Akademikerkinder waren und das war nie ein Thema.
Ich glaube speziell bei mir ist es auch einfach so, dass die Kontraste halt sehr groß sind zwischen Leuten wie mir und "meine Mama hat an dieser Uni auch schon Geophysik studiert und mich zu Beginn im ganzen Institut herumgeführt"
Es haben halt schon echt viele Eltern, die auch im Geo- bzw. MINT-Bereich allgemein tätig sind, da fällt es dann doch mehr auf
Wir hatten eben auch Englisch Unterricht zusammen und mussten da viel über sowas reden, da nimmt man bei ganzen 14 Kommilitonen doch schon die ein oder andere Info mit
Melden | Zitieren
Ladyaisha schrieb Um 09-09 22:27:
Ladyaisha schrieb:
"Der Hintergrund der Eltern beeinflusst den Werdegang der Kinder" - schwer zu verallgemeinern. In meinem Fall ist das komplett falsch. Okay, meine Mutter ist Reinigungskraft, da sie ihre kleinen Geschwister aufziehen musste und sich nie bilden konnte. Sie musste immer um jemanden sorgen. Mein Papa wollte auf eine Hochschule (Österreich - HTL) weil er eigentlich extrem gescheit ist. Jetzt ist er Polizist (und egal wie oft ich bei der Polizei bin - ja, war ich gestern, musste was anzeigen und bin noch immer sad bye), was nicht schlechter ist (überhaupt vom Lohn lol) aber nicht was er wollte.

Meine Schwester und ich sind also eigentlich keine AKademikerkinder, haben aber beide Matura und wollten ursprünglich beide studieren. Nur dass ich das kreative einfach brauche und mich für eine Lehre entschieden habe zur Konditorin (hab ich diese WOche angefangen und ich liebe Zuckerschrift haha). Meine Schwester studiert schon, ja, Publizistik.

Aber nein, du hast natürlich GEne usw. aber man kann auch als Arbeiterkind das, was Akademikerkinder auch können. Theoretisch. Praktisch nicht immer, weil manchmal gehts vom Geld nicht
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 09-09 22:24:
Vogelfrei schrieb:
Ferxanka schrieb:
Ich finde, das ist ein sehr interessantes Thema für einen Blog! (Das Layout ist btw super schön vor allem die Farben omg)

Mein Papa hatte damals eine Lehre als Tischler beendet, konnte dann jedoch aufgrund einer Erkrankung das körperlich nicht mehr weiterführen, weshalb er sich schließlich eine Arbeitsstelle gesucht hatte. Er arbeitet jetzt seit fast 30 Jahren in der Firma und hat sich dort auch gut hochgearbeitet, was Studium oder ähnliches betrifft, kennt er sich jedoch leider gar nicht aus :/ 
Meine Mama hingegen musste ihre Ausbildung als Friseurin abbrechen (kurz vor Ende) um Geld zu verdienen, da ihr Vater damals krank wurde. Auch sie hatte dann in der gleichen Firma gearbeitet wie mein Papa, jedoch irgendwann die Arbeitsstelle gewechselt. Meine Eltern arbeiten seit dem eigentlich immer in Firmen oder bei normalen Arbeitsstellen. Keiner der beiden hatte sich jemals mit einem Studium befasst. Allgemein gibt es kaum jemanden aus meiner Familie, der ein Studium in Betracht gezogen hat.  Was Fragen zu allem betraf, war ich also immer auf mich alleine gestellt. 
Allerdings muss ich sagen das meine Mama mich trotzdem versucht zu unterstützen, wo es nur geht. Sie hilft mir, wenn ich mal nicht weiter weiß und informiert sich auch zusammen mit mir über die Vorgehensweise. 
Der einzige der nicht so ein Fan der ganzen Studiumssache ist, ist mein Papa. Er steht komplett hinter mir und feuert mich auch an was meine Pläne betrifft, jedoch ist er immer noch sehr ‚altmodisch‘ eingestellt. Er findet, dass eine Lehre ja immer noch besser ist und das man keine Universität brauch um sich weiterzubilden xD (ich nehme es ihm jedoch auch nicht übel, er wurde komplett anders erzogen damals im Vergleich zu meiner Mama und in seiner Zeit war es Standard das man eine körperlich anstrengende Lehre macht) 

Anstrengender fand ich immer den Druck von Schulen o. Berufsberater, welche unter anderem an meiner Realschule vertreten waren. Ich musste, ab der neunten klasse die Schule verlassen da ich in zu wenig Erweiterungskursen war, um die zehnte Klasse dort zu absolvieren.  Also wurde ich ‚gezwungen‘ die Schule zu wechseln. Die Leute von der Berufsberatung wollten leider mit allen Mitteln verhindern, dass ich die zehnte Klasse mache, genau wie das Abi. Ihrer Meinung nach ergab es ‚keinen Sinn‘ da meine Eltern ja auch beide einfach arbeiten gegangen sind und es für mich doch CHANCENLOS wäre den Beruf zu studieren, den ich möchte. :/ 
Wir wurden sozusagen in eine Schublade gesteckt und anstatt sich jemand meine Wünsche angehört hatte, hieß es, ich solle doch auch eine Friseurausbildung in Betracht ziehen wie meine Mama damals. .-.

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich Ende dieses Jahres schon die Bewerbungen für die Universitäten losschicken kann. Ich hab an meinem Weg festgehalten und denke das, wenn ich nicht Eltern gehabt hätte, welche trotzdem versuchen sich zu informieren, es echt schwierig geworden wäre. Ich finde, es sollte VIEL mehr die Möglichkeit geben Schülern die diversen Studiengänge und Universitäten nahezubringen. In all den Jahren konnte mir keiner meiner Lehrer sagen, wo ich meinen gewünschten Studiengang studieren kann. Niemand wollte sich irgendwie damit befassen. 

Ich habt tbh auch echt Angst das, wenn ich Anfange zu studiere komplett aufgeschmissen bin da mir aus meinem Umfeld so gut wie niemand helfen kann. 

Krass, was für inkompetente Personen uns an den Schulen beraten sollen. Wir hatten auch keine gute Berufsberaterin, sie hat aber immerhin niemanden als "chancenlos" abgestempelt. Das ist schon hart zu hören.
Umso bewundernswerter, dass du trotzdem deinen Weg gegangen bist!
Ich habe in den letzten Jahren immer wieder in so Fabriken gejobbt und ohne jetzt genau zu wissen, was deine Eltern da machen, hab ich einfach oft gemerkt, dass die Arbeiter dort eine gewisse...Abneigung...gegen Akademiker haben. Das ist denke ich nicht mal böse gemeint und kommt einfach nur daher, dass es zumindest in den Firmen, in denen ich war, so eine strikte Trennung zwischen Arbeitshalle und Büro gab, wo die Leute mit besseren Abschlüssen saßen. Jedes Mal, wenn jemand von ihnen in die Halle ging, haben die die Arbeiter eigentlich konstant ignoriert, es sei denn, es gab ein Problem mit jemandem
Aus den Gesprächen mit den Leuten da habe ich dann rausgehört, dass die das halt nicht so toll fanden und deshalb immer ganz froh waren, wenn ihre Kinder auch eine Ausbildung gemacht haben

Falls du zufällig was mit Geo/Physik/Mathe/Info studieren möchtest, kann ich dir anbieten, dass ich dir helfen kann, ansonsten bin ich da raus
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 09-09 22:15:
Vogelfrei schrieb:
Chevre schrieb:
Also ich bin zwar nach beiden Definitionen Akademikerkind - mein Papa hat studiert - allerdings war ich genauso planlos was meine Studienwahl betroffen hat und hab mir deshalb erstmal ein Jahr Auszeit gegönnt. Da mein Papa eben nur BWL studiert hat und ich wusste, dass ich das nicht studieren will, war er auch keine große Hilfe. Trotzdem bin ich durch die Familie (mein Onkel) auf meinen Studiengang gekommen, da er an der Uni promoviert hat und in einem Projekt zusammen mit jemanden aus der Geographie gearbeitet hat und meinte das wäre was für mich. 
Mit den ganzen Verhaltensregeln hatte ich kein Problem, aber nicht weil meine Eltern mir das erklärt hätten, sondern weil zum einen bei mir in der Schule schon ab der Oberstufe das klopfen üblich war und die Lehrer uns auf die Erwartungen an der Uni vorbereitet haben. Bei Referaten wurde uns klipp und klar gesagt, wie das an der Uni aussieht und das das ungenügend sei. Auf Toilette durften wir auch immer gehen, schließlich sind wir aber der Oberstufe „freiwillig“ zur Schule gegangen. Hinzu kommt noch, dass wir von Uniseite aus eine gute Einführung hatten, was alles bedeutet. Aber auch mein Onkel hat mir den Campus vorher gezeigt und alles erklärt, sodass ich da schon von profitiert habe. 
Umso erschreckender, dass sowas nicht Gang und Gebe ist und an allen Schulen den Schülern näher gebracht wird oder man engmaschig am Anfang des Studiums betreut wird. Wir hatten damals Tutoren aus dem höheren Semester die uns alles wichtige erklärt hatten und die wir immer Fragen konnten. Geholfen haben natürlich auch andere Freunde, da durchzublicken😅 
Aber ich finde neben dem in Betracht ziehen von der Möglichkeit zu studieren haben Arbeiterkinder noch einen weiteren Nachteil: nämlich kein Elternteil zum Korrekturlesen. Ich bin echt froh, dass mein Papa das bei mir häufig macht. Gerade bei den ersten Hausarbeiten oder aber bei der Abschlussarbeit echt hilfreich. Meine Mama, welche nicht studiert hat, könnte mir da leider nicht wirklich viel weiterhelfen..
Sehr praktisch, dass dein Onkel dir da helfen konnte und quasi auch "mitgedacht" hat :)
Der Punkt mit dem Korrekturlesen fällt mir gerade erst auf...seit der 10. Klasse korrigiere ich nämlich die Texte, die mein Vater schreibt xd (er ist im Gemeinderat bei uns und muss da immer so Berichte machen). Meine Eltern haben mir da zwar auch immer so gut es geht geholfen, aber seit dem Studium ist damit auch Schluss
Melden | Zitieren
Abby102 schrieb Um 09-09 16:51:
Abby102 schrieb:
Mein Dad sollte damals auch so schnell wie Möglich nach der Schule arbeiten gehen und hat dies dann auch gemacht. Meine Mam hat eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht und dann aufgrund von uns Kindern gesagt, dass sie nicht arbeiten geht, da sie für uns mit vollen Zügen verfügbar sein wollte. 
Ich selbst und meine Familie allgemein haben nie über Chancenungleichheit gesprochen, da man egal aus welcher Familie aus welchen Umständen man kommt alles erreichen kann.  
Ich selbst bin also die erste in meiner Familie auch von meinen Geschwistern die studiert, was ich aber auch nur mache um meinen Traumjob (Lehrerin) später ausüben kann. 
Melden | Zitieren
Ferxanka schrieb Um 08-09 21:18:
Ferxanka schrieb:
Ich finde, das ist ein sehr interessantes Thema für einen Blog! (Das Layout ist btw super schön vor allem die Farben omg)

Mein Papa hatte damals eine Lehre als Tischler beendet, konnte dann jedoch aufgrund einer Erkrankung das körperlich nicht mehr weiterführen, weshalb er sich schließlich eine Arbeitsstelle gesucht hatte. Er arbeitet jetzt seit fast 30 Jahren in der Firma und hat sich dort auch gut hochgearbeitet, was Studium oder ähnliches betrifft, kennt er sich jedoch leider gar nicht aus :/ 
Meine Mama hingegen musste ihre Ausbildung als Friseurin abbrechen (kurz vor Ende) um Geld zu verdienen, da ihr Vater damals krank wurde. Auch sie hatte dann in der gleichen Firma gearbeitet wie mein Papa, jedoch irgendwann die Arbeitsstelle gewechselt. Meine Eltern arbeiten seit dem eigentlich immer in Firmen oder bei normalen Arbeitsstellen. Keiner der beiden hatte sich jemals mit einem Studium befasst. Allgemein gibt es kaum jemanden aus meiner Familie, der ein Studium in Betracht gezogen hat.  Was Fragen zu allem betraf, war ich also immer auf mich alleine gestellt. 
Allerdings muss ich sagen das meine Mama mich trotzdem versucht zu unterstützen, wo es nur geht. Sie hilft mir, wenn ich mal nicht weiter weiß und informiert sich auch zusammen mit mir über die Vorgehensweise. 
Der einzige der nicht so ein Fan der ganzen Studiumssache ist, ist mein Papa. Er steht komplett hinter mir und feuert mich auch an was meine Pläne betrifft, jedoch ist er immer noch sehr ‚altmodisch‘ eingestellt. Er findet, dass eine Lehre ja immer noch besser ist und das man keine Universität brauch um sich weiterzubilden xD (ich nehme es ihm jedoch auch nicht übel, er wurde komplett anders erzogen damals im Vergleich zu meiner Mama und in seiner Zeit war es Standard das man eine körperlich anstrengende Lehre macht) 

Anstrengender fand ich immer den Druck von Schulen o. Berufsberater, welche unter anderem an meiner Realschule vertreten waren. Ich musste, ab der neunten klasse die Schule verlassen da ich in zu wenig Erweiterungskursen war, um die zehnte Klasse dort zu absolvieren.  Also wurde ich ‚gezwungen‘ die Schule zu wechseln. Die Leute von der Berufsberatung wollten leider mit allen Mitteln verhindern, dass ich die zehnte Klasse mache, genau wie das Abi. Ihrer Meinung nach ergab es ‚keinen Sinn‘ da meine Eltern ja auch beide einfach arbeiten gegangen sind und es für mich doch CHANCENLOS wäre den Beruf zu studieren, den ich möchte. :/ 
Wir wurden sozusagen in eine Schublade gesteckt und anstatt sich jemand meine Wünsche angehört hatte, hieß es, ich solle doch auch eine Friseurausbildung in Betracht ziehen wie meine Mama damals. .-.

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich Ende dieses Jahres schon die Bewerbungen für die Universitäten losschicken kann. Ich hab an meinem Weg festgehalten und denke das, wenn ich nicht Eltern gehabt hätte, welche trotzdem versuchen sich zu informieren, es echt schwierig geworden wäre. Ich finde, es sollte VIEL mehr die Möglichkeit geben Schülern die diversen Studiengänge und Universitäten nahezubringen. In all den Jahren konnte mir keiner meiner Lehrer sagen, wo ich meinen gewünschten Studiengang studieren kann. Niemand wollte sich irgendwie damit befassen. 

Ich habt tbh auch echt Angst das, wenn ich Anfange zu studiere komplett aufgeschmissen bin da mir aus meinem Umfeld so gut wie niemand helfen kann. 
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 08-09 11:03:
Air schrieb:
Vielen Dank für den tolle Blog (+ Layout!!), ich freu mich, dich im Team zu haben 🥺💙

Meine Mama hat damals ihr Studium abgebrochen und ist jetzt Flugbegleiterin und mein Papa ist nach der 9. Klasse abgegangen und hat sich wirklich sehr erfolgreich hochgearbeitet. Folglich bin ich auch eher ein Arbeiterkind, allerdings ebenfalls finanziell mich Sicherheit überdurchschnittlich gut gestellt und habe mich nie wirklich als solches wahrgenommen. Wenn ich so drüber nachdenke, dann merke ich, dass meine Eltern Chancen(un)gleichheit nie zum Thema gemacht haben, die sind einfach davon ausgegangen, dass jede:r alles schaffen kann und rückblickend war das ziemlich motivierend. Habe selbst Abi gemacht, dann eine Ausbildung und dann studiert und bin immer froh, insofern mehrere Perspektiven zu kennen.

Interessant finde ich deine Story mit den Begriffen aus dem Studium - solche Probleme gab's bei mir in der Uni nie, weil tatsächlich alles von null auf erklärt wurde und da bin ich ganz dankbar. 😅 Frage mich woher das kommt, vielleicht weil die Uni in der ehem. DDR ist, könnte mir vorstellen, dass da mehr auf Arbeiterkinder geachtet wird?? Aber das ist jetzt echt spekulativ
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 07-09 23:43:
Chevre schrieb:
Also ich bin zwar nach beiden Definitionen Akademikerkind - mein Papa hat studiert - allerdings war ich genauso planlos was meine Studienwahl betroffen hat und hab mir deshalb erstmal ein Jahr Auszeit gegönnt. Da mein Papa eben nur BWL studiert hat und ich wusste, dass ich das nicht studieren will, war er auch keine große Hilfe. Trotzdem bin ich durch die Familie (mein Onkel) auf meinen Studiengang gekommen, da er an der Uni promoviert hat und in einem Projekt zusammen mit jemanden aus der Geographie gearbeitet hat und meinte das wäre was für mich. 
Mit den ganzen Verhaltensregeln hatte ich kein Problem, aber nicht weil meine Eltern mir das erklärt hätten, sondern weil zum einen bei mir in der Schule schon ab der Oberstufe das klopfen üblich war und die Lehrer uns auf die Erwartungen an der Uni vorbereitet haben. Bei Referaten wurde uns klipp und klar gesagt, wie das an der Uni aussieht und das das ungenügend sei. Auf Toilette durften wir auch immer gehen, schließlich sind wir aber der Oberstufe „freiwillig“ zur Schule gegangen. Hinzu kommt noch, dass wir von Uniseite aus eine gute Einführung hatten, was alles bedeutet. Aber auch mein Onkel hat mir den Campus vorher gezeigt und alles erklärt, sodass ich da schon von profitiert habe. 
Umso erschreckender, dass sowas nicht Gang und Gebe ist und an allen Schulen den Schülern näher gebracht wird oder man engmaschig am Anfang des Studiums betreut wird. Wir hatten damals Tutoren aus dem höheren Semester die uns alles wichtige erklärt hatten und die wir immer Fragen konnten. Geholfen haben natürlich auch andere Freunde, da durchzublicken😅 
Aber ich finde neben dem in Betracht ziehen von der Möglichkeit zu studieren haben Arbeiterkinder noch einen weiteren Nachteil: nämlich kein Elternteil zum Korrekturlesen. Ich bin echt froh, dass mein Papa das bei mir häufig macht. Gerade bei den ersten Hausarbeiten oder aber bei der Abschlussarbeit echt hilfreich. Meine Mama, welche nicht studiert hat, könnte mir da leider nicht wirklich viel weiterhelfen..
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 07-09 20:37:
Vogelfrei schrieb:
Aslanabla schrieb:
Meine Mama ist in der Türkei geboren und aufgewachsen und ist mit 17 Jahren nach Deutschland gekommen ohne Abschluss. Sie arbeitet seit einigen Jahren als Aushilfe. Mein Vater hat jung angefangen zu arbeiten, ohne Ausbildung.
In meiner Familie bin ich die erste die studiert, was aber auch ein harter Weg war denn meine Eltern sehen das Studium (immernoch) als Zeitverschwendung, wenn man stattdessen auch arbeiten und Geld verdienen könnte.
Studieren wollte ich schon immer, habe aber aufgrund dessen nach der 10. Klasse eine Ausbildung angefangen und auch beendet. Nach der Ausbildung bin ich ausgezogen und habe dann die Entscheidung getroffen mein Fachabi nachzuholen und zu studieren.
Meine Mutter unterstützt mich dabei, mein Vater ist jedoch immernoch der Meinung, dass ich den falschen Weg gehe. Daher ist auch der Bafög Antrag jedes Jahr eine Qual, meinen Vater dazu zu bringen das Formular auszufüllen. Daher habe ich auch einen großen Druck, das Studium so schnell wie möglich zu beenden.
Dabei bin ich jedoch auf mich allein gestellt. Meine Familie versteht nicht mal wirklich wie das Studium funktioniert, seit Corona habe ich außerdem kaum Kontakt zu Kommilitonen. Mittlerweile (ich komme jetzt ins 5. Semester) komme ich ganz gut zurecht im Studium.
Nebenbei arbeite ich an meiner Hochschule im International Office einen 450€ Job der mir viel Spaß bereitet aber natürlich auch Zeit und Energie frisst. Nächstes Jahr möchte ich einen Studentenjob suchen um nicht mehr auf Bafög(und somit meinen Eltern) angewiesen zu sein.

Alles in allem komme ich also ganz gut zurecht. Es war definitiv ein steiniger Weg und Geldsorgen und Druck von der Familie werde ich bis zu meinem Abschluss haben, jedoch habe ich das von vornerein in Kauf genommen und bereue meine Entscheidung kein Stück!

wow, ich finde es richtig toll, wie du deine Entscheidung und deine Wunsch verfolgt hast und entgegen den Willen deines Vaters studierst! (Und ihn jedes Jahr dann auch noch mit Bafög quälst).
Ich arbeite auch nebenbei, was einfach super anstrengt manchmal, wenn man unbedingt was für die Uni fertig kriegen muss, aber keine Zeit hat, auf der anderen Seite freue ich mich aber auch, dass ich dadurch finanziell unabhängiger bin
Hast du mal über ein Stipendium nachgedacht? Ich kann so einen Großteil meiner monatlichen Ausgaben finanzieren, aber der Bewerbungsprozess ist manchmal anstrengend. Theoretisch bist du mit deinem Hintergrund das Ziel jeder Stiftung (aber leider nur theoretisch, Stipendienvergaben sind in meinen Augen manchmal ein bisschen wie eine Lotterie)
Melden | Zitieren
Aslanabla schrieb Um 07-09 12:37:
Aslanabla schrieb:
Meine Mama ist in der Türkei geboren und aufgewachsen und ist mit 17 Jahren nach Deutschland gekommen ohne Abschluss. Sie arbeitet seit einigen Jahren als Aushilfe. Mein Vater hat jung angefangen zu arbeiten, ohne Ausbildung.
In meiner Familie bin ich die erste die studiert, was aber auch ein harter Weg war denn meine Eltern sehen das Studium (immernoch) als Zeitverschwendung, wenn man stattdessen auch arbeiten und Geld verdienen könnte.
Studieren wollte ich schon immer, habe aber aufgrund dessen nach der 10. Klasse eine Ausbildung angefangen und auch beendet. Nach der Ausbildung bin ich ausgezogen und habe dann die Entscheidung getroffen mein Fachabi nachzuholen und zu studieren.
Meine Mutter unterstützt mich dabei, mein Vater ist jedoch immernoch der Meinung, dass ich den falschen Weg gehe. Daher ist auch der Bafög Antrag jedes Jahr eine Qual, meinen Vater dazu zu bringen das Formular auszufüllen. Daher habe ich auch einen großen Druck, das Studium so schnell wie möglich zu beenden.
Dabei bin ich jedoch auf mich allein gestellt. Meine Familie versteht nicht mal wirklich wie das Studium funktioniert, seit Corona habe ich außerdem kaum Kontakt zu Kommilitonen. Mittlerweile (ich komme jetzt ins 5. Semester) komme ich ganz gut zurecht im Studium.
Nebenbei arbeite ich an meiner Hochschule im International Office einen 450€ Job der mir viel Spaß bereitet aber natürlich auch Zeit und Energie frisst. Nächstes Jahr möchte ich einen Studentenjob suchen um nicht mehr auf Bafög(und somit meinen Eltern) angewiesen zu sein.

Alles in allem komme ich also ganz gut zurecht. Es war definitiv ein steiniger Weg und Geldsorgen und Druck von der Familie werde ich bis zu meinem Abschluss haben, jedoch habe ich das von vornerein in Kauf genommen und bereue meine Entscheidung kein Stück!
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 07-09 12:13:
Hypnotika schrieb:
Vogelfrei schrieb:
Palelilac schrieb:
in meinem gesamten familienstammbaum hat einfach KEINER studiert und ich glaub auch keiner abitur XDDDDDD und trotzdem bin ich jetzt studentin, aber stimmt schon was du schreibt :-// meine eltern haben absolut 0 plan was mein studium betrifft und finanziell unterstützen tun die mich auch nicht, einfach weil die richtig auf ausbildung fixiert sind rip also klar hab deren unterstützung & die finden das auch okay alles, aber weiß 1 zu 1 was du meinst einfach

in meiner Familie sind gefühlt 99% Landwirte oder irgendwie in der Landwirtschaft tätig. Als mir vor ein paar Jahren jemand erzählt hat, dass sein Opa studiert hat war ich so WAS ????????????? Es gibt Leute mit Großeltern, die nicht Landwirte waren?????????
War einfach so geschockt, das war außerhalb meines Horizontes

Bei uns sind halt dementsprechend alle auf Ausbildungen und auch Studienfächer fixiert, die entfernt was mit LW zu tun haben (Wunsch meines Vaters: Tiermedizin für Großtiere)  und alle akzeptieren & unterstützen mein Studium zwar (Geophysik), aber je entfernter der Verwandschaftsgrad, desto größer die Skepsis
omg ich fühle das zu 1000% 
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 06-09 22:07:
Vogelfrei schrieb:
Lightstone schrieb:
Woah das Layout, liebe es!! <3
Meine Eltern studieren beide nicht, da mein Vater den Betrieb seines Vaters übernommen hat und meine Mom da die Buchhaltung macht (klein Unternehmen, sie arbeiten zu dritt)
Hatte damals in der Schule Probleme, soziale aber auch körperliche. (Hab bis ich 7 war ins Bett gemacht und teils auch in der Schule, weil ich irgendwie nie wusste, wann ich auf die Toilette muss? Idk, war dann in Therapie deswegen, jedenfalls wurde ich längere Zeit sehr gemobbt und in der Schule selbst war ich stets in Gedanken, hatte deswegen auch super schlechte Noten. Meine Mom hat dann dafür gekämpft, dass ich eine Chance für die mittlere Sekundarschule bekomme, und da hat es sich dann enorm gebessert, auch weil ich Freunde gefunden habe und mehr freude am Leben hatte. 
Bei der Berufswahl sagten mir meine Eltern dann, dass ich lieber erst eine Ausbildung machen soll, kein Studiengang. In der Schweiz ist es eben so, dass man nach der Ausbildung locker noch alles mögliche studieren kann, wie das in DE ist weiss ich nicht. 
Ich finde, dass ich glücklich in meinem Beruf bin und mich auch nicht zwingend weiterbilden möchte, da ich mich im Lager selbst wohlfühle und so auch wenig Kontakt mit Menschen habe, was ich sehr gut finde. 
Denke auch, am Ende ist man selber verantwortlich, was man tut, ausser die Eltern zwingen einen. Aber finde auch, dass man vilt Jugendliche aufklären sollte oder unterstützen. 
Gibt ja auch Kinder (bzw jugendliche), die dazu gezwungen werden zu studieren und dann gar keine Freude daran haben, dass ist sehr schade und auch falsch von den Eltern. 
Jeder soll das machen was er kann & möchte. 
Was mich bei der Schweiz stört ist, dass es drei Sekundarstufen gibt. A, B und C. A ist das beste (davor kommt Gymnasium) B mittel und C das schlechteste. Und wenn du im C landest, dann hast du sehr schlechte Berufschancen und das finde ich persönlich sehr ungerecht, weil jemand im C genau so gut sein kann wie jemand im A. Meistens liegt es am Umfeld, das man dort landet oder auch das die Personen einfach mehr unterstützung benötigen, weil sie es eben zuhause nicht bekommen. 

Finanziell gehörten wir eigentlich zum Durchschnitt, und in der Schweiz wird man (soweit ich weiss) auch unterstützt wenn man studieren möchte. Da das für mich aber nie ein Thema war, da ich Schule damals langweilig fand, spielte das Geld in dieser Hinsicht auch keine Rolle. 

Bei uns kann man nach einer Ausbildung glaube ich auch studieren, aber das muss dann im selben Bereich sein, soweit ich weiß. Also nach einer Lehre in der Bank, kann man BWL studieren, aber nicht Biologie
Es ist aber auch so, dass man auf der Hauptschule/C wenig Perspektiven hat und generell hängt auch vieles von Lehrern ab und man kann zwar die höheren Abschlüsse nachholen, aber es landen sehr wenige dann am Ende auf dem Gymnasium. Nach der Grundschule gibt es eine Empfehlung für die weiterführende Schulform und in manchen Bundesländern ist die glaube ich auch bindend (man darf dann keine höhere Form besuchen). Da haben die Lehrer dann schon einen großen Einfluss auf den Bildungsweg eines Kindes, was in meinen Augen nicht immer gut ist.
Es freut mich aber auf jeden Fall, dass du etwas gefunden hast, was dir liegt und was du gerne machst :)
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 06-09 21:53:
Vogelfrei schrieb:
Liebe schrieb:
HAMMER LAYOUT!!! Liebe es!!! Einer der besten Blogs seit langem

Also in meiner Familie hat auch niemand studiert, auch nicht in meinem Umfeld (Tanten, Cousinen, Freunde), also hatte ich wirklich gaaaaar keine Ahnung wie das alles abläuft oder wie das mit Bewerbung ist etc. und musste mich da auch iwie im Internet informieren etc.
Mein Vorteil war, dass ich Mitbewohner in höheren Semestern hatte die mir eben viel erzählen und erklären konnten.

Außerdem studiere ich an einer Hochschule, glaube das macht auch einen riesigen Unterschied, da hier viele sind die zuvor eine Ausbildung gemacht haben und selbst Arbeiterkinder sind. Es kommt denke ich auch bisschen auf den Studiengang an (wäre interessant, was du studierst?), da z.b. wahrscheinlich viele die Medizin/Jura studieren, Eltern haben die im gleichen Bereich arbeiten. Aber wenn man zB was Landwirtschaftliches studiert, die Eltern vllt. eher einen großen Hof haben 

Dankeschön <3 Das gibt mir jetzt ein wohliges Gefühl im Bauch für die nächsten Tage

Ich studiere Geophysik, habe NC Fächer kategorisch ausgeschlossen, weil mir das mit den Bewerbungen einfach zu viel war. Verglichen mit meinem Bruder an einer FH ist das bei mir wie du sagst wirklich noch ein größerer Unterschied, weil die Uni dann doch noch weniger Struktur hat und die Studierenden an FHs buntere Lebensläufe haben. Ich bin halt eine von drei im Studiengang (nur 15, aber immerhin), die nicht sofort angefangen hat, zu studieren. Mein Nischenfach führt glaube ich auch dazu, dass das "Publikum" eher Eltern mit akademischem Hintergrund hat, weil es nicht so naheliegend wie z.B. Maschinenbau ist.

Von Juristen kenne ich das auch, dass sie häufig auch Juristen-Eltern haben, das hängt glaube ich auch mit der Studienform zusammen, weil die glaube ich sehr viel für die Staatsexamen Vorbereitung zahlen müssen und man muss sich das eben auch leisten können
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 06-09 21:42:
Vogelfrei schrieb:
Hazel schrieb:
Das Layout ist ja mal mega süß??

Aber würde sagen, dass ich dann so ein typisches Arbeiterkind bin. Bei uns in der Familie hat niemand studiert und vielleicht deswegen ist mir dieser Gedanke in der Schulzeit auch nie gekommen, dass ich dann auch vielleicht studiere? Für mich stand irgendwie schon immer fest, dass ich nach der Schule direkt arbeiten anfange.

Ich habe zu Beginn auch immer nur an eine Ausbildung gedacht. Bis mir einfach auffiel, dass ich für viele einfach komplett ungeeignet bin, z.B. Handwerk kam nicht infrage, weil ich 2 linke Hände habe und ich hab mich in diesem Konstrukt Schule ganz wohl gefühlt & wollte es demnach nicht so schnell verlassen (mittlerweile kann ich es kaum erwarten, fertig zu werden)
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 06-09 21:39:
Vogelfrei schrieb:
Melind schrieb:
Omg wie süß ist der Oktopus am Ende aw mein Herzi 

Mega interessantes und wichtiges Thema! Ich stamme zwar aus einem Akademiker Haushalt, aber sind eben auch Immigranten, da merkt man dann doch auch Unterschiede was Sprachgebrauch angeht. Insgesamt hab ich mich mit netten Kommilitonen verbündet, sodass der Anfang an der Uni nicht ganz so krass war. Hab aber auch typische "Arbeiterkinder" im Freundeskreis und man merkt einfach, dass die Themen, über die man redet andere sind und eben auch der Sprachgebrauch teilweise. Also nicht extrem, aber mir ist schon stark aufgefallen, wieviele akademikerkinder (a la meine Eltern haben dasselbe studiert) es gibt, die sich einfach unglaublich gewählt ausdrücken und so viele Dinge als selbstverständlich nehmen. Das ist teilweise wie, als würden Welten aufeinander prallen und glaube ich echt schwierig zu vermitteln, weil so viel Unwissen auf beiden Seiten da ist. Ich glaub aber, dass in Deutschland schon die Chancengleichheit durch Bildung gegeben ist! Aber durch seinen sozialen Hintergrund wird man dennoch stark beeinflusst. Da kommt es dann sehr auf die Persönlichkeit der jeweiligen Person an, also wie proaktiv oder extrovertiert man ist, denke ich. 

Das stimmt, vieles kommt bspw. auch auf die Lehrkräfte an und wie stark sie z.B. sozial benachteiligte Kinder fördern. Eine Freundin, die Lehramt studiert, meinte z.B. mal, dass laut Studien sozial schwache Kinder auch schlechter bewertet werden - ich kenne die Studie zwar selber nicht, aber das fand ich schon sehr krass. Ich glaube, da läuft auch einiges unterbewusst ab (z.B. das Kind in den etwas schmuddeligen Klamotten macht einen schlechteren Eindruck und bekommt dadurch eine schlechtere mündliche Note) und lässt sich gar nicht so einfach ändern.
Aber auch das mit der Sprache stimmt definitiv, bei mir zuhause wird halt Schwäbisch gesprochen und ich kam an der Uni an und viele sprachen Hochdeutsch und ich galt in der Schule immer als eine derjenigen, die sich einigermaßen gut ausdrücken können, aber dort dachte ich mir nur Hilfe, ich hör mich bestimmt an wie ein Idiot, musste mich so anstrengen, nicht immer "isch" statt "ist" zu sagen usw. Einige haben einen Wortschatz, bei dem ich mich wie 3 fühle und das ist definitv einer der Punkte, die sehr schwer aufzuholen sind.
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 06-09 21:32:
Vogelfrei schrieb:
Paeonia schrieb:
Mega interessanter Blog!
Ich bin die erste in meiner Familie, die studiert und fühle mich auch jetzt noch, bald im dritten Semester wie der letzte Depp an der Uni! Ich kann definitiv nachempfinden, was du geschrieben hast!

Bin schon gespannt auf deinen hihi (immer noch Fan vom Fatshaming Blog, es kann nur gut werden)
Aber ja, das Gefühl vom letzten Depp geht glaube ich nie richtig weg
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 06-09 21:31:
Vogelfrei schrieb:
Palelilac schrieb:
in meinem gesamten familienstammbaum hat einfach KEINER studiert und ich glaub auch keiner abitur XDDDDDD und trotzdem bin ich jetzt studentin, aber stimmt schon was du schreibt :-// meine eltern haben absolut 0 plan was mein studium betrifft und finanziell unterstützen tun die mich auch nicht, einfach weil die richtig auf ausbildung fixiert sind rip also klar hab deren unterstützung & die finden das auch okay alles, aber weiß 1 zu 1 was du meinst einfach

in meiner Familie sind gefühlt 99% Landwirte oder irgendwie in der Landwirtschaft tätig. Als mir vor ein paar Jahren jemand erzählt hat, dass sein Opa studiert hat war ich so WAS ????????????? Es gibt Leute mit Großeltern, die nicht Landwirte waren?????????
War einfach so geschockt, das war außerhalb meines Horizontes
Bei uns sind halt dementsprechend alle auf Ausbildungen und auch Studienfächer fixiert, die entfernt was mit LW zu tun haben (Wunsch meines Vaters: Tiermedizin für Großtiere)  und alle akzeptieren & unterstützen mein Studium zwar (Geophysik), aber je entfernter der Verwandschaftsgrad, desto größer die Skepsis
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 06-09 21:26:
Vogelfrei schrieb:
Dacia schrieb:
Muss sagen, mein Vater hat ebenfalls studiert, meine Mutter "nur" eine Ausbildung, ich war auf dem Gymnasium und in der Oberstufe haben wir auch schon geklopft statt applaudiert. Fühle mich trotzdem eher wie ein Arbeiterkind da meine Eltern früher den ganzen Tag arbeiten waren und mein Vater schnell ausgezogen ist und dann der Kontakt sehr wenig wurde. Recht schnell haben wir auch keine finanzielle Unterstützung mehr von ihm bekommen. So schlimm dass wir nichts zu essen hatten war es nie aber meine Mutter ist auch gut verschuldet. Wegen meinen Vater würde ich kein Bafög bekommen zum studieren, auch wenn ich von seinem Geld keinen Cent sehe (meine Mutter will auch nicht klagen). Also an sich würde ich gerne aber ich sehe nicht dass es Finanziell umsetzbar wäre, zumal ich auch psychisch sehr labil bin.
Ich bin im Westen groß geworden und wurde auch Recht schnell damit konfrontiert, dass bei mir in der Klasse alle mindestens 1 Haus und 2 Autos hatten und dadurch auch coolere Klamotten aber eben leider auch die Möglichkeit austausche in coolere Länder zu machen oder sich bessere Schreibwaren leisten zu können. Bin aber sehr froh, dass ich sehr sozial aufgewachsen bin, habe besonders in meinem zweiten Jahrgang mitbekommen, dass die Jugend hier wo ich wohne ziemlich verblendet ist und kaum Blick für soziale Ungerechtigkeit in irgendeiner Form hat. (ausgenommen Rassismus, also wenigstens was)
Ich muss sagen, hab zwar in der Schule gelernt dass grundsätzlich alles in der DDR schlecht war, aber da meine Eltern dort aufgewachsen sind habe ich halt gute Augenzeugenberichte, und das Schulsystem war halt eindeutig besser. Es war so geregelt, dass Arbeiterkinder bevorzugt wurden wenn es wenige Studienplätze gab, was nicht bedeutet dass Akademikerkinder nicht studieren konnten, sondern einfach dass man entweder erst eine Ausbildung macht oder sich woanders bewerben muss ggf. Dadurch hatte jeder die Chance zu studieren und die Leute waren insgesamt gesehen auch gebildeter, denn man lernt ja schon ein bisschen bei der Familie mit, selbst wenn man nicht studiert hat. Der Sinn war eben, dass auch Arbeiterkinder studieren, also es wurde ausdrücklich gewünscht dass es keine reinen Arbeiterfamilien und Akademikerfamilien gibt. Ich glaube irgendein nordisches Land hat das System sogar übernommen aber müsste recherchieren welches das war. Glaube aber leider nicht, dass es in der BRD eingeführt wird, wenn wir im Westen in der Schule schon gelernt haben dass da alles schlecht war. 

Das ist auch ein sehr guter Punkt, bin durch mein Studium in Sachsen und in einer Gruppe, die sich ein bisschen mit der Vergangenheit der DDR beschäftigt und das ist definitv ein Thema
Ich kenne es auch so von Bekannten, dass dort explizit darauf geschaut wurde und auch danach gefördert wurde, aber mittlerweile naja, wie du sagst: es wird eben immer alles schlecht geredet. Darüber könnte ich direkt noch einmal einen Blog schreiben xd
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 06-09 21:18:
Vogelfrei schrieb:
Hypnotika schrieb:
irgendwie spannend vor allem weil ich mir darüber irgendwie nie gedanken gemacht hab XD also auch in der uni, hab nie drüber nachgedacht was die eltern der anderen für ne ausbildung haben oder so aber hatte auch nie das gefühl dass ich irgendwie schlechter gestellt bin nur weil meine eltern nicht studiert haben 

wenn das für dich nie ein Nachteil war, ist das doch auch schön xd
Aus meiner Erfahrung raus kommt das auch seeeehr auf den Studiengang und generell das Umfeld an. In meinem Umfeld sind gefühlt ungewöhnlich viele unsympathische Menschen, die sowas leider raushängen lassen müssen xd
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 06-09 21:16:
Vogelfrei schrieb:
Abocado schrieb:
Ich bin selber ein Arbeiterkind, meine Mutter ist Hausfrau, mein Vater ist mittlerweile ein Seniormanager bei Siemens Healthcare. 
Wir waren allerdings immer hoch verschuldet, manchmal hatten wir nicht mal genug für Essen. Ich musste immer auf meine Familie aufpassen und schon früh anfangen zu arbeiten. Ich habe auch aus diesem Grund mein Abitur nicht geschafft. Aber selbst wenn ich es geschafft hätte, hätte ich finanziell gesehen nicht studieren können, da ich meine Familie finanziell unterstützen muss. Seit meinen 18. Lebensjahr, finanziere ich meine Familie mit

Erst einmal: Respekt, dass du das gemacht hast und mitgeholfen hast. Meiner Cousine ging es ähnlich, mit 18 war sie quasi Vollwaise (Vater ist noch vorhanden, aber die beiden haben schon lange keinen Kontakt mehr). Sie hat auch lange die Familie unterstützt, mit 10 schon für alle eingekauft etc. Jetzt ist sie zwar auf dem Weg zur Promotion, aber eben mit sehr vielen Umwegen und sie hat immer viel nebenbei arbeiten müssen. Was aber für die Leute zählt ist nicht, wie sie das geschafft hat, sondern dass sie die Regelstudienzeit massiv überzogen hat. Anders ging es aber nicht und Schulden hat sie jetzt halt auch schon.
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 06-09 21:11:
Vogelfrei schrieb:
Lumina schrieb:
Ohhh keine Ahnung mit dem klopfen ich war noch nie in einer Live Vorlesung lol, das ist jetzt hilfreich.
Also geholfen haben mir meine Eltern bei der Studienwahl sicher nicht auch wenn mein Vater Akademiker ist. Finde da kann man jemandem nur schwer helfen.

das stimmt auch wieder, das ist generell schwierig und sollte auch nicht zu sehr ausufern. Ich meinte das halt so in Richtung Tipps geben, was auf einen zukommen könnte (was man sich unter Vorlesungen vorstellen kann etc.)
Melden | Zitieren
Lele schrieb Um 06-09 16:17:
Lele schrieb:
Woah das Layout, liebe es!! <3
Meine Eltern studieren beide nicht, da mein Vater den Betrieb seines Vaters übernommen hat und meine Mom da die Buchhaltung macht (klein Unternehmen, sie arbeiten zu dritt)
Hatte damals in der Schule Probleme, soziale aber auch körperliche. (Hab bis ich 7 war ins Bett gemacht und teils auch in der Schule, weil ich irgendwie nie wusste, wann ich auf die Toilette muss? Idk, war dann in Therapie deswegen, jedenfalls wurde ich längere Zeit sehr gemobbt und in der Schule selbst war ich stets in Gedanken, hatte deswegen auch super schlechte Noten. Meine Mom hat dann dafür gekämpft, dass ich eine Chance für die mittlere Sekundarschule bekomme, und da hat es sich dann enorm gebessert, auch weil ich Freunde gefunden habe und mehr freude am Leben hatte. 
Bei der Berufswahl sagten mir meine Eltern dann, dass ich lieber erst eine Ausbildung machen soll, kein Studiengang. In der Schweiz ist es eben so, dass man nach der Ausbildung locker noch alles mögliche studieren kann, wie das in DE ist weiss ich nicht. 
Ich finde, dass ich glücklich in meinem Beruf bin und mich auch nicht zwingend weiterbilden möchte, da ich mich im Lager selbst wohlfühle und so auch wenig Kontakt mit Menschen habe, was ich sehr gut finde. 
Denke auch, am Ende ist man selber verantwortlich, was man tut, ausser die Eltern zwingen einen. Aber finde auch, dass man vilt Jugendliche aufklären sollte oder unterstützen. 
Gibt ja auch Kinder (bzw jugendliche), die dazu gezwungen werden zu studieren und dann gar keine Freude daran haben, dass ist sehr schade und auch falsch von den Eltern. 
Jeder soll das machen was er kann & möchte. 
Was mich bei der Schweiz stört ist, dass es drei Sekundarstufen gibt. A, B und C. A ist das beste (davor kommt Gymnasium) B mittel und C das schlechteste. Und wenn du im C landest, dann hast du sehr schlechte Berufschancen und das finde ich persönlich sehr ungerecht, weil jemand im C genau so gut sein kann wie jemand im A. Meistens liegt es am Umfeld, das man dort landet oder auch das die Personen einfach mehr unterstützung benötigen, weil sie es eben zuhause nicht bekommen. 

Finanziell gehörten wir eigentlich zum Durchschnitt, und in der Schweiz wird man (soweit ich weiss) auch unterstützt wenn man studieren möchte. Da das für mich aber nie ein Thema war, da ich Schule damals langweilig fand, spielte das Geld in dieser Hinsicht auch keine Rolle. 
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 06-09 15:36:
Moonbabyy schrieb:
Sehr interessanter Blog und schönes Layout!

Ich finde, dass gerade die, die nicht aus einer Akademikerfamilie kommen, besser informiert und mehr unterstützt werden müssen. Sonst bildet sich ja mehr oder weniger ein "Teufelskreis" aus dem man nicht so einfach wieder herauskommen kann.
Melden | Zitieren
Liebe schrieb Um 06-09 13:38:
Liebe schrieb:
HAMMER LAYOUT!!! Liebe es!!! Einer der besten Blogs seit langem

Also in meiner Familie hat auch niemand studiert, auch nicht in meinem Umfeld (Tanten, Cousinen, Freunde), also hatte ich wirklich gaaaaar keine Ahnung wie das alles abläuft oder wie das mit Bewerbung ist etc. und musste mich da auch iwie im Internet informieren etc.
Mein Vorteil war, dass ich Mitbewohner in höheren Semestern hatte die mir eben viel erzählen und erklären konnten.

Außerdem studiere ich an einer Hochschule, glaube das macht auch einen riesigen Unterschied, da hier viele sind die zuvor eine Ausbildung gemacht haben und selbst Arbeiterkinder sind. Es kommt denke ich auch bisschen auf den Studiengang an (wäre interessant, was du studierst?), da z.b. wahrscheinlich viele die Medizin/Jura studieren, Eltern haben die im gleichen Bereich arbeiten. Aber wenn man zB was Landwirtschaftliches studiert, die Eltern vllt. eher einen großen Hof haben 
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 06-09 08:54:
Hazel schrieb:
Das Layout ist ja mal mega süß??

Aber würde sagen, dass ich dann so ein typisches Arbeiterkind bin. Bei uns in der Familie hat niemand studiert und vielleicht deswegen ist mir dieser Gedanke in der Schulzeit auch nie gekommen, dass ich dann auch vielleicht studiere? Für mich stand irgendwie schon immer fest, dass ich nach der Schule direkt arbeiten anfange.
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 05-09 23:29:
Melind schrieb:
Omg wie süß ist der Oktopus am Ende aw mein Herzi 

Mega interessantes und wichtiges Thema! Ich stamme zwar aus einem Akademiker Haushalt, aber sind eben auch Immigranten, da merkt man dann doch auch Unterschiede was Sprachgebrauch angeht. Insgesamt hab ich mich mit netten Kommilitonen verbündet, sodass der Anfang an der Uni nicht ganz so krass war. Hab aber auch typische "Arbeiterkinder" im Freundeskreis und man merkt einfach, dass die Themen, über die man redet andere sind und eben auch der Sprachgebrauch teilweise. Also nicht extrem, aber mir ist schon stark aufgefallen, wieviele akademikerkinder (a la meine Eltern haben dasselbe studiert) es gibt, die sich einfach unglaublich gewählt ausdrücken und so viele Dinge als selbstverständlich nehmen. Das ist teilweise wie, als würden Welten aufeinander prallen und glaube ich echt schwierig zu vermitteln, weil so viel Unwissen auf beiden Seiten da ist. Ich glaub aber, dass in Deutschland schon die Chancengleichheit durch Bildung gegeben ist! Aber durch seinen sozialen Hintergrund wird man dennoch stark beeinflusst. Da kommt es dann sehr auf die Persönlichkeit der jeweiligen Person an, also wie proaktiv oder extrovertiert man ist, denke ich. 
Melden | Zitieren
Leoslife schrieb Um 05-09 21:49:
Leoslife schrieb:
Das ganze System muss DRINGEND überarbeitet werden. Es kann nicht sein das die Eltern so einen großen Einfluss auf den Erfolg der Kinder hat (positiv sowie negativ) 
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 05-09 20:10:
Paeonia schrieb:
Mega interessanter Blog!
Ich bin die erste in meiner Familie, die studiert und fühle mich auch jetzt noch, bald im dritten Semester wie der letzte Depp an der Uni! Ich kann definitiv nachempfinden, was du geschrieben hast!
Melden | Zitieren
BFO schrieb Um 05-09 18:54:
BFO schrieb:
Der Beitrag ist ja mega interessant. Bei mir ist das auch so ähnlich wie bei dir und ich musste meistens
quasi alles selbst recherchieren und finden.
Meine Schwester studiert und dort merkt man halt, dass
meine Eltern da kaum helfen konnten XD Schade eig., aber wie gesagt learning by doing.
Das mit dem klatschen und Toilette wusste ich auch erst nachdem ich kurz eine Uni besucht habe ..sind
halt Kleinigkeiten, aber würde schon mehr solche  Dinge wissen XDD 

Ich habe mir ehrlich gesagt auch noch nie Gedanken darüber gemacht, weil mich das nicht großartig juckt, was deren Eltern gemacht haben usw. - bin schon froh, wenn ich mein Leben einigermaßen im Griff habe :-))
Überhaupt das Leben andere 
Melden | Zitieren
Palelilac schrieb Um 05-09 14:47:
Palelilac schrieb:
aber muss auch sagen ich wusste nie dass das so ein ding ist??? also ich hab da noch nie drüber nachgedacht was so die eltern anderer machen und wie da die unterschiede sind
Melden | Zitieren
Palelilac schrieb Um 05-09 14:45:
Palelilac schrieb:
in meinem gesamten familienstammbaum hat einfach KEINER studiert und ich glaub auch keiner abitur XDDDDDD und trotzdem bin ich jetzt studentin, aber stimmt schon was du schreibt :-// meine eltern haben absolut 0 plan was mein studium betrifft und finanziell unterstützen tun die mich auch nicht, einfach weil die richtig auf ausbildung fixiert sind rip also klar hab deren unterstützung & die finden das auch okay alles, aber weiß 1 zu 1 was du meinst einfach
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 05-09 13:43:
Mojito schrieb:
Muss sagen, mein Vater hat ebenfalls studiert, meine Mutter "nur" eine Ausbildung, ich war auf dem Gymnasium und in der Oberstufe haben wir auch schon geklopft statt applaudiert. Fühle mich trotzdem eher wie ein Arbeiterkind da meine Eltern früher den ganzen Tag arbeiten waren und mein Vater schnell ausgezogen ist und dann der Kontakt sehr wenig wurde. Recht schnell haben wir auch keine finanzielle Unterstützung mehr von ihm bekommen. So schlimm dass wir nichts zu essen hatten war es nie aber meine Mutter ist auch gut verschuldet. Wegen meinen Vater würde ich kein Bafög bekommen zum studieren, auch wenn ich von seinem Geld keinen Cent sehe (meine Mutter will auch nicht klagen). Also an sich würde ich gerne aber ich sehe nicht dass es Finanziell umsetzbar wäre, zumal ich auch psychisch sehr labil bin.
Ich bin im Westen groß geworden und wurde auch Recht schnell damit konfrontiert, dass bei mir in der Klasse alle mindestens 1 Haus und 2 Autos hatten und dadurch auch coolere Klamotten aber eben leider auch die Möglichkeit austausche in coolere Länder zu machen oder sich bessere Schreibwaren leisten zu können. Bin aber sehr froh, dass ich sehr sozial aufgewachsen bin, habe besonders in meinem zweiten Jahrgang mitbekommen, dass die Jugend hier wo ich wohne ziemlich verblendet ist und kaum Blick für soziale Ungerechtigkeit in irgendeiner Form hat. (ausgenommen Rassismus, also wenigstens was)
Ich muss sagen, hab zwar in der Schule gelernt dass grundsätzlich alles in der DDR schlecht war, aber da meine Eltern dort aufgewachsen sind habe ich halt gute Augenzeugenberichte, und das Schulsystem war halt eindeutig besser. Es war so geregelt, dass Arbeiterkinder bevorzugt wurden wenn es wenige Studienplätze gab, was nicht bedeutet dass Akademikerkinder nicht studieren konnten, sondern einfach dass man entweder erst eine Ausbildung macht oder sich woanders bewerben muss ggf. Dadurch hatte jeder die Chance zu studieren und die Leute waren insgesamt gesehen auch gebildeter, denn man lernt ja schon ein bisschen bei der Familie mit, selbst wenn man nicht studiert hat. Der Sinn war eben, dass auch Arbeiterkinder studieren, also es wurde ausdrücklich gewünscht dass es keine reinen Arbeiterfamilien und Akademikerfamilien gibt. Ich glaube irgendein nordisches Land hat das System sogar übernommen aber müsste recherchieren welches das war. Glaube aber leider nicht, dass es in der BRD eingeführt wird, wenn wir im Westen in der Schule schon gelernt haben dass da alles schlecht war. 
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 05-09 12:42:
Hypnotika schrieb:
irgendwie spannend vor allem weil ich mir darüber irgendwie nie gedanken gemacht hab XD also auch in der uni, hab nie drüber nachgedacht was die eltern der anderen für ne ausbildung haben oder so aber hatte auch nie das gefühl dass ich irgendwie schlechter gestellt bin nur weil meine eltern nicht studiert haben 
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 05-09 12:15:
Abocado schrieb:
Ich bin selber ein Arbeiterkind, meine Mutter ist Hausfrau, mein Vater ist mittlerweile ein Seniormanager bei Siemens Healthcare. 
Wir waren allerdings immer hoch verschuldet, manchmal hatten wir nicht mal genug für Essen. Ich musste immer auf meine Familie aufpassen und schon früh anfangen zu arbeiten. Ich habe auch aus diesem Grund mein Abitur nicht geschafft. Aber selbst wenn ich es geschafft hätte, hätte ich finanziell gesehen nicht studieren können, da ich meine Familie finanziell unterstützen muss. Seit meinen 18. Lebensjahr, finanziere ich meine Familie mit
Melden | Zitieren
Lumina schrieb Um 05-09 12:13:
Lumina schrieb:
Ohhh keine Ahnung mit dem klopfen ich war noch nie in einer Live Vorlesung lol, das ist jetzt hilfreich.
Also geholfen haben mir meine Eltern bei der Studienwahl sicher nicht auch wenn mein Vater Akademiker ist. Finde da kann man jemandem nur schwer helfen.
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 05-09 11:58:
Vogelfrei schrieb:
Abocado schrieb:
Vogelfrei schrieb:
Viel Spaß ♥
Ich habe zum ersten Mal ein Layout erstellt, falls es da Probleme gibt, bitte sagen
Der Oktopus macht alles wett XD ne alles gut
super xd
Melden | Zitieren
Anonym schrieb Um 05-09 11:58:
Abocado schrieb:
Vogelfrei schrieb:
Viel Spaß ♥
Ich habe zum ersten Mal ein Layout erstellt, falls es da Probleme gibt, bitte sagen
Der Oktopus macht alles wett XD ne alles gut
Melden | Zitieren
Vogelfrei schrieb Um 05-09 11:57:
Vogelfrei schrieb:
Viel Spaß ♥
Ich habe zum ersten Mal ein Layout erstellt, falls es da Probleme gibt, bitte sagen :)