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Obdachlos - das gibt es zu tun (durch Anonym)

Hallöchen Popöchen,
ich möchte hier nochmals auf meinen Blog verweisen, wo ihr meine persönliche Story über die Obdachlosigkeit hören und lesen könnt.

In Deutschland gab es 2021 ca. 256.000 Wohnungslose wovon 45.000 Leute obdachlos sind. In Bayern wird die Anzahl der Obdachlosen auf ca. 4.000-5.000 geschätzt. In meiner kleinen Stadt (120.000 Einwohner) sind ca. 750-1000 Obdachlose. Die Hälfte der Obdachlosen sind Frauen, Kinder und Jugendliche. Die andere Hälfte sind erwachsene Männer. "Niemand ist vor solchen Schicksalsschlägen gefeit", erwähnt die DRK-Winterhilfe. Es kann jedem und jederzeit passieren. Du verlierst deinen Job, deine Wohnung und dein Leben. Vielleicht bist du von zu Hause abgehauen, weil das Leben auf der Straße besser ist als dort. Vielleicht bist du ein Flüchtling, der keine Hilfe bekommt und sich nun schnorrend auf der Straße rumtreibt. Vielleicht bist du eine drogenabhängige, die alles versucht clean zu werden. Vielleicht, vielleicht. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum jemand auf der Straße landet und obdachlos oder zumindest wohnungslos ist.
Kältebus/Wärmebus:
Besonders wenn es kälter ist, benötigen viele Obdachlose Unterstützung. Sie sind bei Minusgraden draußen und haben keinen warmen Platz zum Schlafen. An dieser Stelle hilft der Kältebus, der von vielen verschiedenen Organisationen geleitet wird. Besonders in den Großstädten, wie Köln, Berlin und München gibt es diesen Kältebus. Er verteilt Isomatten, Schlafsäcke und warme Kleidung. Die Obdachlosen sind meistens sehr dankbar hierfür. Außerdem gibt es noch heiße Getränke (Kaffee, Tee, Suppe) und eine heiße/kalte Mahlzeit. Solange der Vorrat reicht. Es werden auch Hygieneartikel ausgegeben und die Helfer sind meistens auch auf Erste Hilfe geschult oder können jemanden mit leichten Verletzungen, verarzten. Sie sind mit einem Handy ausgestattet um im Notfall die 110 oder 112 zu rufen. Manche Obdachlose bleiben gerne länger und tratschen noch ein bisschen. So vergeht die Zeit schneller.

Unten habe ich eine Kältekarte verlinkt, letzter Stand: Dezember 2021 also ziemlich aktuell gehalten.
kaeltekarte.de

Bahnhofsmission:
Zu der Bahnhofsmission kann man hingehen, wenn man eine Mahlzeit möchte, einen heißen Tee oder einfach auch Kleidung braucht. Für speziellere Anliegen gibt es dann dort auch eine Beratung. Dort bespricht man, wie man helfen kann. Es gibt tagsüber Sozialpädagogen, die Möglichkeiten aufzeigen Hilfe zu bekommen. Entweder ist dies eine Notunterkunft oder der erste Schritt zu einer Sozialwohnung.

Wärmestube:
Eine offene Anlaufstelle für diejenigen ohne festen Wohnsitz oder androhender Wohnungslosigkeit, doch auch für Senioren und nicht sesshaften Menschen. Ein Ort für alle, die Hilfe brauchen. Je nach Wärmestube ist das Angebot anders. Bei manchen bekommt man ein gutes Frühstück oder ein schmackhaftes Mittagessen für einen geringen Preis. Dort kann man sich dann hinsetzen und seine Mahlzeit gemütlich genießen und sich mit Gleichgesinnten oder ehrenamtlichen Personen austauschen. Bei anderen kann man sogar duschen oder seine Wäsche waschen. Dort wird dann Handtuch, Shampoo und Waschpulver zur Verfügung gestellt. Auch kann man dort telefonieren oder die Zeitung kostenlos lesen oder man nutzt den Platz als seine Postadresse. Das Angebot ist abhängig von jeder Wärmestube.

Notunterkünfte:
In vielen Städten gibt es sogenannte Notunterkünfte, wo Obdachlose auf unbestimmte Zeit wohnen können. Je nach Notunterkunft gibt es Einzel- oder Doppelzimmer. Es gibt Duschen und Waschmaschinen und meistens sind in der Nähe auch ein paar nette Helfer. Doch viele meiden die Notunterkünfte. Entweder sie werden bestohlen oder es ist wegen Corona. Der Kontakt zu betrunkenen Obdachlosen, die dann einen ins Gesicht spucken, ist höher als auf der Straße. Viele Einrichtungen haben einen Spind, wo man die wertvollsten Sachen drin verstauen kann. In der Notunterkunft gibt es oft Freizeitangebote in einem Raum, man kann in diesem Raum auch gemeinsam Brettspiele spielen, Hörbücher anhören, malen, stricken oder einfach nur mit anderen chillen. Es gibt sogar Kleiderkammern, wo man wieder Schlafsäcke, Isomatten und warme Kleidung bekommt.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man oft den Blickkontakt vermeidet. Das verletzt manchmal. Vielleicht einfach mal lächeln? Ansonsten kann man einfach mal hingehen, ein belegtes Brötchen anbieten oder ein Getränk. Manche wollen auch einfach mal reden. Biete ein Gespräch an, mehr als das jemand nein danke sagt ist ja nicht.

Sollte man Geld geben? Die Gefahr, wenn man Geld gibt, ist das es für Drogen verschwendet wird. Daher muss das jeder für sich selber entscheiden. Euch sollte einfach bewusst sein, wenn ihr Geld gebt, kann das für Alkohol/Zigaretten und Drogen benutzt werden.
Habt ihr schon mal Erfahrungen mit Obdachlosen/Wohnungslosen gemacht? Hattet ihr schon mal Angst vor Obdachlosen? Würdet ihr etwas spenden? Kennt ihr noch Angebote?

Danke, dass ihr meinen Beitrag gelesen habt. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du noch bei meinen Blog vorbeischaust!
 



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Kommentar zum Artikel Obdachlos - das gibt es zu tun.
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BFO Schrieb auf 25-05 16:18:
BFO Schrieb:
Also als ich letztens in Frankfurt war, musste ich mich davor etwas informieren bezüglich
meines Aufenthalts am Bahnhof und dabei tauchten auch direkt Kommentare über die Obdachlosen
usw auf, wie gefährlich es sei. Habe letztendlich ein Hotel gebucht, welches direkt am berühmten Bahnhofsviertel war. ( Bekannt für Ol, die spritzen usw.) Den Weg fand ich
tagsüber 0 schlimm, aber empfehle immer mit Begleitperson, weil da auch einiges los war und man auch angesprochen wurde. Nachts oder generell wenn nichts los ist, würde ich das alles meiden.
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Anonym Schrieb auf 25-05 14:48:
Calcifer Schrieb:
Also ich weiß nicht wie die Lage in anderen Städten und Ländern ist, aber ich weiß das diese Lage in Berlin extrem verschärft ist. Es sind wirklich enorm viele und es tut mir jedes Mal weh zu sehen, wie viele junge Leute schon auf der Straße sitzen. Ob nun mit Tieren oder nicht, es ist extrem heftig. Klar, die Hintergründe sind oftmals verschieden.. aber ja. Dennoch, einfach furchtbar.
Allerdings muss ich gestehen, hab' ich bisher mega negative Erfahrungen mit solchen Kleinigkeiten wie Geld geben oder Essen geben gemacht. Ohnehin werden die meisten auch total unfreundlich wenn man sie anschaut oder anlächelt. Also zumindest in meiner Gegend, aber da kann ich ja auch nur von denen sprechen. Woanders idk, weiß ich nicht.
Die meisten bei uns möchten gar kein Essen haben, auch wenn sie danach fragen. Hab ganz häufig beobachtet, dass sie dann sehr unzufrieden und teilweise undankbar reagieren, weil sie lieber Geld wollten. (Wofür genau weiß ich natürlich nicht, ich meine.. Geschmäcker sind auch verschieden, völlig plausibel) aaaber ja. Man vermutet meist für Drogen und ja.. ist halt eher unschön wie ich finde.

Ich hab tatsächlich und mittlerweile Angst vor vielen Obdachlosen, besonders wenn diese dann angetrunken sind und schon rumpöbeln. Dann geh ich meist ganz schnell weg oder vermeide Blickkontakt. Das ist aber erst seit 3 oder 4 Jahren so. Davor hab ich auch mal Geld gegeben, hab sogar zu meiner Schulzeit oft mein Pausenbrot verschenkt.. aber ja, früher halt. Jetzt bin ich da echt voll vorsichtig und meide sowas eher, weil man nie weiß wen man vor sich hat. (Bin ohnehin ein bisschen zu anxious geworden.)

Habe allerdings selbst noch keine Erfahrung gemacht, nur im Bezug auf eine Freundin die .. mehrmals Angst haben musste auf der Straße zu landen. Das war aber wirklich sehr konfus. Sie hat einmal in ihrer Jugend auf der Straße leben müssen. ( Da kannten wir uns noch nicht, aber sie hatte mir davon erzählt) und hatte sich hin und wieder in ein Obdachlosenheim eingecheckt. Da gab es immer 8€ die du bezahlen musstest und sie hat jeden Tag der für sie dort infrage kam, versucht die 8€ zusammen zu bekommen. Das war härter als erwartet, weil viele auch kein Verständnis gezeigt haben und dort in dem Heim war es auch absolut katastrophal. Ohnehin ist sie dann öfters mal ausgerissen, da waren die 8€ dann umsonst ausgegeben und dennoch meinte sie, dass es ihr egal gewesen ist. Sie wollte einfach nur weg von dort.. 
Aber das kann ich selbst nicht bezeugen, weil ich zum Glück nie in solch eine Lage kam. Vom Anhören her allerdings, ziemlich schrecklich. Da ging es mir auch eiskalt den Rücken hinunter.. und ich versuche allein' aus der Erfahrung anderer zu lernen und aufzupassen, dass mir sowas nicht passiert.. q.q
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Vogelfrei Schrieb auf 23-05 13:41:
Vogelfrei Schrieb:
Weiß jemand etwas über den Unterschied in Ost- und Westdeutschland? Nach fast vier Jahren in Sachsen fällt mir doch immer wieder auf, dass es im Westen viel mehr Obdach- bzw. Wohnungslose gibt, darunter auch viel mehr, die ich als "Junkie" abstempeln würde.
Vermutlich liegt es auch am billigeren Wohnraum, aber die Diskrepanzen sind schon groß. An einem westdeutschen Bahnhof würde ich nicht mehr Zeit als nötig verbringen, während es in Ostdeutschland deutlich weniger Bettler etc gibt.
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Anonym Schrieb auf 23-05 12:40:
KarlEnder Schrieb:
Abocado Schrieb:
KarlEnder Schrieb:
tbh dachte früher immer ja mega nett wenn man mit obdachlosen redet dies das aber meine erfahrung ist a) so gut wie alle länger obdachlosen in österreich haben ein massives alkohol oder drogenproblem und sind deshalb obdachlos (und es ist auch daher sehr unangenehm mit ihnen zu reden) und b) haben die eig keinen bock mit dir zu reden und wollen dich wenn nur ausnutzen damit du ihnen noch mehr geld gibst (und c) die meisten sind irgendwo ausm balkan und werden selbst abgezockt aber machens halt trotzdem weil besser 1/10 von 200€ am tag als 0€) und bei vielen muss man eher angst haben wenn man blickkontakt hält aber natürlich kann man trotzdem nett zu ihnen sein wenns drauf an kommt

bei wohnungslosen ist das bissi was anderes, die haben zwar in 90% der fälle die ich kenne auch irgendein suchtproblem aber die sind sonst echt nett, sind hin und wieder mal nüchtern und da kann man sich gut unterhalten und auch mal was starten aber die wissen halt auch genau wo sie sich melden müssen dass sie hilfe kriegen usw und sind nicht so auf die unterstützung von einzelpersonen angewiesen (also abgesehen von politischer unterstützung dass der staat mehr hilft usw)
weißt du denn, wie die Lage in Österreich ist? Ich kenne mich da gar nicht aus
Ja, ich kann verstehen wenn man Angst hat, dass was passiert wenn man Blickkontakt hält, aber du scheinst dich schon gut damit auszukennen, also sieht so aus, als hättest du schon Kontakt gehabt?
Ja also bei uns gibts sehr sehr wenige "einheimische" Obdachlosigkeit und das betrifft meistens eben Leute aus'm Balkan, die nach Österreich gekommen sind um Geld nach Hause zu schicken und dann durch Suchtprobleme zB ihren Job verloren haben... Und halt deren Familien. Da gibts aber auch super viele Einrichtungen, auch anonym usw. an die man die verweisen kann und wo denen geholfen werden würde. Wohnungslose gibts häufiger, aber das kriegt man ja oft gar nicht mit. Das sind dann auch meistens Leute, die schon relativ früh Kontakt zu Drogen hatten und es dann halt nie wirklich aus diesem suff Umfeld rausgeschafft haben. - die Preise für Wohnraum steigen leider auch immer mehr an und damit sind immer mehr Leute betroffen. Die staatlichen Einrichtungen funktionieren da auch ganz ganz schlecht, ohne Sozialarbeiter hat man quasi gar keine Chance auf eine Wohnung (Wartezeit von über 1 Jahr WENN dich der Mitarbeiter ernst nimmt was sehr unwahrscheinlich ist) und selbst mit Sozialarbeiter wartet man 3-4 Monate auf 'ne Sozialwohnung weil Miete ist natürlich nicht drin (und es vermietet dir ja auch keiner was ohne Arbeit). Also zumindest bei uns versagt die Politik da echt auf ganzer Länge... Schwierig

Ja!! Eben, hat mich früher interessiert und arbeite zB grad aktuell wieder an einem Projekt zu Mobilitätsarmut für die Uni weil mir das Thema am Herzen liegt :) Und da hab ich auch mit ein paar Leuten gesprochen die eben Wohnungslos sind und das geht einem dann schon nahe aber es ist wirklich sehr sehr schwierig.
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AnnMary Schrieb auf 23-05 00:26:
AnnMary Schrieb:
Da ich in Österreich am Land wohne, sehe ich eher selten Bettler oder Obdachlose - anders war das in meiner Zeit in Zagreb. In Kroatien gibt es viele Bettler und auch viele Obdachlose. Dabei sind mir zwei Gruppen besonders aufgefallen: Pensionisten und Roma.

Pensionisten sitzen - soweit ich das in meinem Auslandssemester mitbekommen habe - nicht herum und betteln um Geld/Essen, sondern sammeln und betteln um Pfandflaschen. Manche tragen links und rechts riesige Plastiksäcke mit Flaschen (für eine 0,5l Flasche gibts umgerechnet 6-7 cent) und scheuen auch nicht davor, die Mülltonnen zu durchsuchen oder einen höflich anzusprechen, wenn man z.B. am Hauptplatz steht und gerade ne Flasche austrinkt. Btw, die meisten tragen noch zusätzlich ne Tasche mit Kleidung und Schlafsack mit. Fragte mich immer, wie die das alles tragen können...
Habe mich im Rahmen der Aktion "72 Stunden ohne Kompromiss" auch in einer Suppenküche engagiert, wo sozial schwächere Menschen und auch viele Obdachlose gratis essen können. In Kroatien läuft da viel über die Kirche, weshalb die Leute (als ich dort war, waren es fast nur ältere Leute) nach dem Essen noch zum Gebet geblieben sind in der Kapelle, die zur Einrichtung gehört. Für die Leute war das wirklich ein "social happening", da sie nach dem Essen noch beten und tratschen konnten. Die Leute waren nicht nur in der Einrichtung freundlich, sondern auch außerhalb. Habe öfters alte Damen getroffen, die mit mir einfach nur ein bisschen getratscht haben oder mir so Gartenblumen für Spottpreis "verkauft" haben. Hatte da eigentlich nie Bedenken und eine lange Zeit nur positive Erfahrungen.

Das Blatt hat sich gewendet, als ich begonnen habe regelmäßig heimzufahren. Am Busbahnhof gab es eine Gruppe Romadamen, die dort immer gebettelt haben. Anfangs kam ich immer sehr knapp zu meinem Bus und habe sie ignoriert, als ich jedoch mal länger warten musste, hat mich eine dieser Damen angesprochen. Sie hat mir von ihrem Obdachlosenschicksal erzählt und mir auch ein kleines Kärtchen mit einem Gebet gegeben. Da ich die Dame nett fand und Mitleid hatte, gab ich ihr 5€. Leider verspätete sich mein Bus noch mehr und so wurde ich andauernd von der Frau beobachtet. Schließlich kam sie wieder zu mir und wollte noch mehr Geld haben. Ich meinte höflich zu ihr, dass ich ihr schon genug für ein Essen (ist in Kroatien auch billiger) gegeben hätte und ihr heute nichts mehr geben will. In dem Moment riss sie mir die Gebetskarte aus der Hand und fing mich an auf Kroatisch als "Hure" und "Schande Gottes" zu beschimpfen. Außerdem hat sie mir noch irgendwas nachgerufen. Die naive Anna-Maria hat das sehr persönlich genommen und hat begonnen zu weinen und wegzulaufen. : ) Hab dann auf meinen Bus nicht mehr im Wartebereich gewartet sondern direkt am Bussteig, da ich wirklich große Angst bekommen habe.
Ich habe gehofft die Dame/Damen nie mehr wieder zu sehen, da ich das damals als sehr verletzend empfunden habe und leicht traumatisiert war von der Erfahrung, bis ich die gleiche Gruppe Frauen vor der Kathedrale in Zagreb gesehen habe. Hab aus der Ferne alles beobachtet, wie sie dort die gleiche Masche abzogen. Bin dann nicht wie geplant in die Kirche gegangen, sondern wieder zurück. Habe die Damen öfters noch gemeinsam gesehen und später mitbekommen, dass das anscheinend eine organisierte Bettlergruppe ist, die aber angeblich auch nicht obdachlos ist. Wie auch immer - seit diesem Tag am Busbahnhof gebe ich Bettlern kein Geld mehr und rede auch nicht mit ihnen, da ich ein Angst vor der Reaktion habe. Das hat mich damals einfach so verletzt und meinen Glauben an das Gute erschüttert, dass ich auch heute noch darunter leide. Mir tut es leid für all die Leute, die gerne jemanden zum reden hätten oder wirklich Geld/Essen brauchen, aber ich kann das zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausblenden!!

In Österreich spreche ich seltsamerweise mit Bettlern oder Obdachlosen gar nicht (auch, wenn ich generell selten welche sehe, wenn ich in Wien/Graz bin). Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass ich in Kroatien generell noch 1000x kommunikationsfreudiger bin oder tatsächlich daran, dass das in Kroatien hauptsächlich Einheimische betrifft und in Österreich nicht (zumindest nicht dort, wo ich herumkomme).
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Anonym Schrieb auf 20-05 19:44:
Mojito Schrieb:
Ich gebe grundsätzlich kein Geld, eben damit es nicht für Drogen oder so ausgegeben wird, ich gebe aber immer mal was zu Essen. Habe auch schon mitbekommen, dass Wasserflaschen gegeben wurden, besonders im Sommer. Leider mache ich hier bei uns oft die Erfahrung, dass die Leute nur Geld wollen und teilweise werden die auch richtig sauer, wenn man denen nichts gibt. Je aufdringlicher die Person zu mir ist, desto geringer ist meine Bereitwilligkeit was zu geben.
Die Leute, die bei uns betteln sind zu 50% Frauen mit Kopftuch, die auch kein Deutsch sprechen, 25% Punks die rumlungern und Markenklamotten tragen, die ich mir nicht leisten kann und ansonsten andere. Den Punks gebe ich nie was, ich glaube irgendwie das ist nur deren "Style of life" den ganzen Tag dumm rumzusitzen und laut Musik zu hören und Leute anzubetteln und dabei Bier zu trinken. Die sind meistens auch total laut und ich finds einfach total unsympathisch und anstrengend, wenn ich an denen vorbei muss. Ich guck die auch nie an und lauf schnell vorbei, weil die eig immer irgendwelche dummen Kommentare machen oder mich persönlich ansprechen, ob ich denen nicht Geld geben will oder mir hinterherpfeifen oder irgendwas dummes kommt da immer.

An den anderen laufe ich tatsächlich auch vorbei ohne hinzugucken. Ich muss sagen, dass ich auch echt empfindlich bin und schon genug eigene Probleme mit mir rumschleppe und da echt sowieso schon aufpassen muss, dass ich mich nicht so viel um andere kümmere oder reinhänge weil ichs einfach nicht mehr packe. Idk wie ich das früher konnte aber ich kanns einfach nicht mehr. Ich komm allein schon kaum klar und kann mich nicht noch um jemanden kümmern dem es offensichtlich sehr schlecht geht.

Eine ehemalige Freundin von mir war tatsächlich mal einige Zeit wohnungslos, als ihre Eltern sie rausgeworfen haben. Ich hatte zu dem Zeitpunkt angeboten, dass sie so lange bei uns auf dem Sofa schlafen kann, aber sie hatte sich um einen Platz im örtlichen ...idk was das ist, gekümmert und wollte nicht zu uns. Sone Art Frauenhaus glaube ich, also da waren nur Frauen und man durfte da auch erst ab 18rein, vermutlich weil vorher noch die Eltern verantwortlich sind. Sie hatte da ein Zimmer mit mehreren anderen Leuten zusammen. Allerdings musste sie das auch bezahlen. + es war in der Straße wo immer die Prostituierten stehen. Insgesamt war sie 2 Wochen oder so ohne Wohnung und sie hat dann die Schule abgebrochen und ist zu ihrer Internetbeziehung gezogen und mit ihr auch glücklich geworden. Ich hab sie später nochmal gesehen und es ging ihr dort wirklich wesentlich besser, was mich sehr für sie gefreut hat. Sie hatte halt Glück, dass sie was hatte wohin sie dann konnte + sie hatte ein Konto mi Erspartem und Perso und den ganzen Kram, also sie war nicht komplett mittellos.
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Anonym Schrieb auf 20-05 19:16:
Abocado Schrieb:
KarlEnder Schrieb:
tbh dachte früher immer ja mega nett wenn man mit obdachlosen redet dies das aber meine erfahrung ist a) so gut wie alle länger obdachlosen in österreich haben ein massives alkohol oder drogenproblem und sind deshalb obdachlos (und es ist auch daher sehr unangenehm mit ihnen zu reden) und b) haben die eig keinen bock mit dir zu reden und wollen dich wenn nur ausnutzen damit du ihnen noch mehr geld gibst (und c) die meisten sind irgendwo ausm balkan und werden selbst abgezockt aber machens halt trotzdem weil besser 1/10 von 200€ am tag als 0€) und bei vielen muss man eher angst haben wenn man blickkontakt hält aber natürlich kann man trotzdem nett zu ihnen sein wenns drauf an kommt

bei wohnungslosen ist das bissi was anderes, die haben zwar in 90% der fälle die ich kenne auch irgendein suchtproblem aber die sind sonst echt nett, sind hin und wieder mal nüchtern und da kann man sich gut unterhalten und auch mal was starten aber die wissen halt auch genau wo sie sich melden müssen dass sie hilfe kriegen usw und sind nicht so auf die unterstützung von einzelpersonen angewiesen (also abgesehen von politischer unterstützung dass der staat mehr hilft usw)
weißt du denn, wie die Lage in Österreich ist? Ich kenne mich da gar nicht aus
Ja, ich kann verstehen wenn man Angst hat, dass was passiert wenn man Blickkontakt hält, aber du scheinst dich schon gut damit auszukennen, also sieht so aus, als hättest du schon Kontakt gehabt?
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Anonym Schrieb auf 20-05 18:50:
KarlEnder Schrieb:
tbh dachte früher immer ja mega nett wenn man mit obdachlosen redet dies das aber meine erfahrung ist a) so gut wie alle länger obdachlosen in österreich haben ein massives alkohol oder drogenproblem und sind deshalb obdachlos (und es ist auch daher sehr unangenehm mit ihnen zu reden) und b) haben die eig keinen bock mit dir zu reden und wollen dich wenn nur ausnutzen damit du ihnen noch mehr geld gibst (und c) die meisten sind irgendwo ausm balkan und werden selbst abgezockt aber machens halt trotzdem weil besser 1/10 von 200€ am tag als 0€) und bei vielen muss man eher angst haben wenn man blickkontakt hält aber natürlich kann man trotzdem nett zu ihnen sein wenns drauf an kommt

bei wohnungslosen ist das bissi was anderes, die haben zwar in 90% der fälle die ich kenne auch irgendein suchtproblem aber die sind sonst echt nett, sind hin und wieder mal nüchtern und da kann man sich gut unterhalten und auch mal was starten aber die wissen halt auch genau wo sie sich melden müssen dass sie hilfe kriegen usw und sind nicht so auf die unterstützung von einzelpersonen angewiesen (also abgesehen von politischer unterstützung dass der staat mehr hilft usw)
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Lele Schrieb auf 20-05 18:33:
Lele Schrieb:
Ups da fehlt ein komma xD "meine ganze familie, war halt damals noch jünger" sorry

Find den Beitrag echt gut und auch ein wichtiges Thema
Meide auch sehr oft den Blickkontakt, hab dann bissl weniger schlechtes gewissen

Finde die Idee mit Getränk und was zu essen toll, danke für die Idee
Falls ich mal wem begegnen sollte guck ich mal ob ichs einrichten kann
Hab geschichten gehört wo das essen & trinken einfach abgelehnt wurde und die auf geld bestanden haben xd sind dann wohl vilt welche die das geld für drogen brauchen i guess
Aber dann hat mans wenigstens versucht
Danke für den Beitrag <3 
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Lele Schrieb auf 20-05 18:16:
Lele Schrieb:
Mag Bettler nicht. :/ Klar manche hätten das Geld wirklich nötig aber im Ausland ist mir passiert das eine Frau so schild um hatte "I can't hear, I can't speak" und so kram und wir (meine ganze familie war halt noch jünger damals) haben halt nix gegeben und dann hat die uns einfach beleidigt 😭😭 ubd gemein das wir schweizer eh alle reich sind und egoistisch und fand das echt krass idk
Mama meinte dann das es in spanien oft leute gibt die in gruppen sind und zum bettlen  gezwungen werden idk
Seither geb ich einfach keinem was versuchs einfach zu ignorieren
Ich weiss das nicht alle so sind
Aner das erlebnis hat mich einfach geprägt fand das so krass
Xd
Hoffe kann vilt anders helfen muss mal gucken bei obdachlosenheim (sorry les den beitrag wenn ich zuhause bin noch&dein blog)
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Lumina Schrieb auf 20-05 18:06:
Lumina Schrieb:
Bin zu 100% die die den Blickkontakt meidet, NGL. Ich weiß nicht genau warum aber teilweise will ich ihr leid nicht sehen und teilweise denke ich auch dass es eh unhöflich ist fremde Menschen anzustarren. Nur wenn sie mich explizit danach fragen gebe ich ihnen ein bisschen Geld, aber wenn mir die Person unsympathisch ist dann auch nicht 
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Anonym Schrieb auf 20-05 17:04:
Sunnyx Schrieb:



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