Das Pica-Syndrom (durch
Anonym)
Man hat bestimmt schon mal von einer seltenen Essstörung gehört, wo Menschen Dinge zu sich nehmen, die im allgemeinen nicht auf den Speiseplan eines Menschen stehen sollten. Sie essen wiederholt Ungenießbare und ekelerregende Dinge wie Seife, Exkremente, Asche, Zement, Haare, Papier und vieles mehr. Anders als beim Binge-Eating, Bulimie oder Anorexie ist diese Essstörung eine qualitative Essstörung. Es kommt also hierbei nicht auf die Menge an, sondern auf die Art der verzehrten Substanz.
Besonders häufig werden Lehm, Erde, Eis, Stärke mittel, Exkremente, Papier, Haare und Kreide verzehrt. Keines dieser Stoffe ist für den Verzehr geeignet und kann zu Verdauungsbeschwerden, Vergiftungen und zu Infektionen führen. Außerdem kann ein zu ausgeprägtes und langanhaltendes Pica-Syndrom zu einer Unterernährung, sowie Vitaminmangel führen. Nicht nur physische Erkrankungen können auftreten, sondern auch psychische, wie die Verminderung der Intelligenz. Im schlimmsten Falle, und bei Nichtbehandlung, kann das bis zum Tod führen.
Ursprünglich wurde das Wort Pikazismus für die schwangeren Frauen mit ungewöhnlichem Essverhalten verwendet.
Pica kommt aus dem lateinischen und hat die Bedeutung "Elster".
Bei Kindern
Betroffen sind meistens Kinder im Alter von 2 bis 3 Jahren. Davor kann man keine genauen Schlüsse ziehen, da Kinder unter zwei Jahren den Instinkt haben alles in den Mund stecken zu müssen, um zu wissen wie etwas schmecken tut.
Psychologen denken, dass es sich hierbei entweder um ein erlerntes Fehlverhalten handelt oder die Kinder aufgrund von einer zu hohen Belastung in ihrer Entwicklung einen Schritt zurückmachen.
Bei Erwachsenen
Hier kommt das Pica-Syndrom vor allem bei Menschen mit geistiger Behinderung vor oder einer psychiatrischen Grunderkrankung, wie Schizophrenie oder Demenz. Doch auch bei schwangeren Frauen ist diese Essstörung häufig aufzufinden. Besonders häufig essen Schwangere Lehm und Eis. Der Prozentsatz der Betroffenen Schwangeren ist bei Frauen aus ärmlichen Verhältnissen deutlich höher als aus wohlhabenderen Verhältnissen. Außerdem trägt höchstwahrscheinlich ein Nährstoff Mangel zu einen Heißhunger mit nicht essbaren Sachen bei. Allerdings ist diese Theorie nicht belegt.
Der Verlauf der Essstörung ist unterschiedlich, denn bei manchen bleibt es lebenslang, bei anderen ist es von kurzfristiger Dauer. Erkannt und behandelt muss es jedoch so früh wie möglich um größere Schäden zu vermeiden.
Sowie der Verlauf der Essstörung unterschiedlich ist, so ist auch die Behandlung von jeden differenziert. So wird bei Kleinkindern eher auf sie geschaut, dass sie nichts in den Mund nehmen, als das man sie therapiert. Wenn das Pica-Syndrom durch einen Nährstoff Mangel ausgelöst wurde hilft es diese Nährstoff Mängel zu beseitigen, indem man eine reichhaltigere Ernährung verordnet oder ein Nahrungsergänzungsmittel gibt.
Personen mit geistiger Behinderung brauchen eine heilpädagogische Betreuung, wogegen Personen mit Schizophrenie oder Demenz medikamentös behandelt werden.
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