SECOND HAND LÄDEN
jeder kennt sie und immer mehr junge Leute kaufen dort ihre Kleidung ein. Momentan ist es sehr im Trend, seine Kleidung Vintage beziehungsweise Second Hand zu kaufen. Doch was steckt eigentlich dahinter und wieso ist das momentan so im Trend?
Durch das Verkaufen in Second Hand Läden wird keine neue Kleidung hergestellt. Es wird alt produzierte Kleidung verkauft. Die Kleidung landet nicht im Müll, wenn man sie nicht mehr mag oder trägt, wird sie von jemand anderen vielleicht zum neuen Lieblingsteil.
CO2- und Wasserverbrauch
Durch Second Hand wird CO2, Wasser und viele weitere Ressourcen gespart und ist somit besser für die Umwelt. Eine neu produzierte Jeanshose setzt 15'675 g CO2 aus, ein T-Shirt "nur" 5.500g. Durch Second Hand Kleidung wird also viel CO2 eingespart. Doch nicht nur der CO2 Ausstoß ist ein Problem - auch die Baumwolle. Denn die verbraucht 10.000 Liter Wasser für nur einen Kilo Baumwolle. Danach muss der Stoff noch verarbeitet, genäht und gefärbt werden. Die Chemikalien, die dort produziert werden, sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für die Näher/-innen.
REGIONAL
Dabei sollte man auf regionale Second Hand Shops achten, damit die Kleidung nicht erstmal um die halbe Welt geschifft wird. Dadurch verfällt dann selbstverständlich der Nachhaltigkeitsaspekt.
NACHHALTIGKEIT
Durch die FridaysForFuture Bewegung ist der Klimawandel sehr an die Öffentlichkeit gerückt, immer mehr Menschen achten darauf nachhaltig und umweltschonend zu leben. Second Hand Kleidung setzt damit einen großen Schritt. Mit diesen Schritt handelt man meistens nicht nur nachhaltig, sondern man kann auch damit etwas Geld sparen. Die meisten Kleidungsstücke kosten nicht viel, es gibt aber auch hier einige Ausnahmen. Für Studenten oder Haushalte mit geringem Einkommen, ist es eine gute Möglichkeit um "neue" tolle Kleidung kaufen zu können.
Wenn man gerne nachhaltig leben möchte und sich keine teure, faire Kleidung leisten kann, ist das eine super Alternative. Manche Second Hand Kleidungsstücke sind eher etwas ausgefallener, meist sind es nämlich ältere oder auch Vintage Stücke aus den 80ern. Somit hast du individuelle Kleidungsstücke und es kommt nicht zu Partnerlooks, obwohl das auch mal cool sein kann. (;
HERKUNFT
Aber woher bekommen die Second Hand Läden eigentlich ihre Klamotten? Da gibt es viele unterschiedliche Varianten. Beispielsweise wird es von Privatpersonen an den Laden gespendet oder auch verkauft. Wenn man seine Kleidung also nicht wegschmeißen möchte, kann man einfach bei dem lokalen Second Hand Laden nachfragen, ob man sie dort verkaufen kann und so etwas Geld dazuverdienen kann. Ansonsten kann man sie auch spenden, da freut sich bestimmt jeder Ladenbesitzer darüber.
KOMMISIONSHANDEL
Es gibt aber auch den sogenannten 'Kommisionshandel'. Das ist ähnlich wie die eben genannte Variante, nur dass man seine Kleidung dem Laden gibt und diese sie für dich verkaufen. Wenn etwas verkauft wurde, bekommt die Privatperson dann einen festen Prozentsatz der Kleidung, meistens 30-60%. Wenn diese innerhalb eines bestimmten Zeitraums nicht verkauft wurden, muss man die Kleidung wieder mit nach Hause nehmen oder kann sie gegebenenfalls auch dem Laden spenden. Auch aus Kleidercontainern werden die Anziehsachen an Second Hand Läden verkauft oder durch Spendenaktionen des Roten Kreuzes oder anderen Organisationen wird Kleidung gesammelt und gespendet. Zum Beispiel hat H&M in manchen Läden seit 2013 Altkleidercontainer und schon über 61.000 Tonnen Kleidung gesammelt, welche wiederverkauft werden. Außerdem kann man an der Kasse seine alte Kleidung abgeben, die dann von H&M wiederverwertet wird. Selbst kaputte oder verwaschene Dinge werden angenommen, diese werden zum Beispiel zur Herstellung von Autoteilen, zu Putzlappen oder neuen Textilfasern verarbeitet und verwendet. Alles was nicht verwendet werden kann, wird zu Laboren gegeben, die damit Forschen können. Als Gegenwert bekommt man einen H&M-Gutschein.
ERSTER SHOP
Der erste Second Hand Shop Deutschlands wurde 1970 von zwei Freundinnen in Hamburg gegründet, die dieses Konzept bei einer Reise durch England und den USA entdeckt haben. Sofort war das Geschäft sehr beliebt und das noch bis heute. Die ersten Second Hand Läden soll es ca 1880 in Frankreich und Belgien gegeben haben. Dies waren riesige Flohmärkte, auf denen unter anderem Kleidung angeboten wurde, die ein zweites mal verkauft wird. Und nun gibt es ungefähr 10.000-12.000 Second Hand Läden in Deutschland und es werden immer mehr.
HYGIENE
Allerdings gibt es nicht nur gute Aspekte bei Second Hand Kleidung, denn manchmal riecht diese
überhaupt nicht gut und auch waschen hilft dann nicht. Da muss man nur hoffen, dass die Reinigung das wieder gerade biegt. Das ist aber nicht immer der Regelfall und oft wird von den Betreibern der Läden Wert auf Sauberkeit und Hygiene gelegt.
DIE SUCHE
Bei der Suche nach den perfekten neuen Anziehsachen, sollte man jedoch keine genaue Vorstellung haben. Sei offen für alles! Probier etwas, was du dir nie hättest vorstellen können solches zu tragen. Trotzdem sollte man sich Grenzen setzen, denn Unterwäsche ist in vielen Fällen unhygienisch, also sollte das am besten neu gekauft werden. Basics, zum Beispiel enge Shirts, sollte man lieber neu kaufen. Da jedes Kleidungsstück ein Unikat im Laden ist, ist eine große Auswahl verschiedener Kleidungsstücke vorhanden. Seine richtige Größe zu finden, wird jedoch oft sehr schwierig. Oversized sieht immer cool aus, aber manchmal fühlt man sich wie ein Kartoffelsack. Man darf bloß nicht aufgeben, sondern muss weiter auf der Suche bleiben. Man weiß nie ob man DAS T-Shirt findet, welches zum neuen Lieblingskleidungsstück wird.
Doch wie findet man jetzt den perfekten Second Hand Laden?
In manchen Städten ist das super einfach und man wird mit Thrift Stores überschüttet. In kleineren Städten oder Dörfern,
ist die Suche nach Second Hand Läden, die dann auch die Kleidung deines Geschmackes anbieten, oftmals schwierig. Auf jeden Fall solltet ihr die Augen offen halten, Freunde oder Bekannte fragen, ob sie coole Läden kennen oder mit euch zusammen auf Kleidersuche gehen. Googelt nach Thrift Stores in eurer Nähe. So gut wie jeder Laden ist dort vermerkt und
mit Bewertungen versehen. Versucht es auch auf Flohmärkten, dort gibt es auch schöne Kleidung, die günstig und nachhaltig ist.
ONLINE-SHOPS
Auch im Internet gibt es Shops, bei denen man gebrauchte Kleidung kaufen und verkaufen kann. Sehr bekannt
sind beispielsweise Depop und Kleiderkreisel, aber auch Ebay
Kleinanzeigen. Man muss dennoch dort aufpassen, dass man nicht betrogen wird. Manchmal kommt die Kleidung nicht an oder sie ist viel zu teuer, passt also immer gut auf und kauft nicht etwas, wenn die Bewertungen sehr schlecht sind.
TRÖDEL
Nicht nur Kleidung, sondern auch Spielzeug, Bücher, CDs und weiteres, kann man in Second Hand Läden
erwerben. Viel Trödel kann man dort finden, der auch
oft sehr günstig ist. Haltet Ausschau nach anderen Abteilungen oder nach reinen Trödelmärkten. In denen kann man schöne Figuren und alte Bücher finden, die man super als Deko benutzen kann. Möbel, Lautsprecher oder Uhren, eigentlich alles nützliche kann man auch günstig kaufen und man tut indirekt gleichzeitig etwas für die Umwelt.
Es ist also verständlich, wieso immer mehr junge Leute ihre Kleidung und anderen Trödel Second Hand kaufen, um nachhaltige, individuelle und günstige Stücke zu besitzen.
DEINE MEINUNG
Was ist eure Meinung zu Vintage Shops? Kauft ihr selber Second Hand ein oder seid ihr total dagegen und findet es unhygienisch?
Schreib deine Meinung in die Kommentare.
P.S.: Vergesst nicht, dass wir das Konzept des besten Kommentators eingeführt haben - mit etwas Glück werdet ihr Ende des Quartals ein Gewinn erhalten.